Applaus, Applaus: In der grünen Mark wird 450mal "Durchgesetzt" plakatiert. Die Röhre wird gebaut! Die jüngste Runde im Ring-Kampf um den Semmeringbasis-Tunnel geht an die steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic. Gong.Erwin Pröll, Klasnics niederösterreichischer Konterpart, liegt keineswegs groggy am Boden. Im Gegenteil: In der nächsten Runde werde er punkten. Das Verfassungsgericht habe seine Sichtweise bestätigt. Niederösterreich werde einen neuen (negativen?) Bescheid erlassen, alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um den Wahnsinnstunnel zu verhindern. Bravo, tönt es aus der
Ein zweiter ähnlicher Fall: In der Früh hatte die Frau einen roten Punkt an der Brust festgestellt: Bis sie nachmittags zum Art kommt, ist die Brust auf die doppelte Größe angeschwollen. Die Diagnose: Abszess. Es muss operiert werden. Sie brauche sich aber nicht zu sorgen. Die Sache sei sicher gutartig. Nach der Operation ist alles anders: "Es tut mir leid, das war ein Fehler." Diagnose Krebs, faustgroß. Für die Patientin stürzt an diesem Freitag die Welt zusammen. Es folgen qualvolle Tage bis weitere Untersuchungen am Montag stattfinden.Katastrophenstimmung aber nicht nur bei jenen,
Der Mensch wird nicht allein von seiner genetischen Ausstattung bestimmtDas explodierendes Wissen über die genetische Steuerung des Organismus nährt die Angst, Gentests könnten uns zu "gläsernen Menschen" werden lassen. Wie berechtigt solche Sorgen sind, ist Thema des Gesprächs mit Nikolaus Zacherl, dem Administrativen Direktor des Instituts für Molekulare Pathologie in Wien.die furche: Was leisten Gentests? Was ist von ihnen in Zukunft zu erwarten?Nikolaus Zacherl: Information, die mit Gentests gewonnen werden kann, ist schon lang verfügbar. Wir gewinnen sie auch mit anderen Methoden.
Für die bäuerliche Landwirtschaft eine Lanze zu brechen, wirkt in
einer Zeit der Megafusionen anachronistisch. Einem Institut in
Schlierbach/Oberösterreich gelingt es aber mit seiner
Forschungsarbeit, Impulse für eine zukunftsträchtige
Regionalentwicklung zu geben.
Im Temelín-Volksbegehren lebt der Mythos des Kampfes gegen Zwentendorf wieder auf. Zu Unrecht, ging es doch damals um mehr als ein Kraftwerk, nämlich um Österreichs Nein zur Atomenergie. Die von ihr ausgehenden Gefahren wurden in letzter Zeit sehr deutlich.Nach einer Aufwärmperiode in der Adventzeit - "Fromme Wünsche allein helfen nicht" - tritt die Propaganda-Schlacht um das Temelín-Volksbegehren nun in die heiße Phase. "Krone" und Freiheitliche werden dafür sorgen, dass sich der Horizont der Österreicher - zumindest was die Gefahr der Atomenergie anbelangt - auf "Temelín: ja oder
Die Agenda 2000 führt nach dem Verständnis ihrer Befürworter die europäische Landwirtschaft einen wichtigen Schritt an die Notwendigkeiten modernen Wirtschaftens heran. Obwohl der Agrasektor seit Jahrzehnten enormen Veränderungen unterworfen ist, erscheint er nach wie vor als rückständig: stark subventioniert, mit viel zu kleinen, ineffizienten Einheiten, zu wenig flexibel und sogar vielfach umweltbelastend - mit einem Wort reformbedürftig. Daher: größere Einheiten, mehr Effizienz, mehr Wettbewerb.Dennoch ist zu bezweifeln, ob diese Anpassung wirklich eine Lösung darstellt. Die
Die Ankündigung des US-Physikers Richard Seeds, Menschen klonen zu
wollen, bewirkte, daß auch andere Experten sich zu Wort meldeten
manche erstaunlich wohlwollend ...
dieFurche: Warum schon wieder eine Neugliederung des Bundesheeres?Werner Fasslabend: Die neue Heeresgliederung bezieht sich auf die neue strategische Situation in Europa, die heute klarer zu beurteilen ist, als unmittelbar nach dem Ende des Kalten Krieges. Die sicherheitspolitische Landschaft in Europa ist einerseits durch den Grundlagenvertrag zwischen der NATO, Rußland und der Ukraine gekennzeichnet und andererseits durch den Erweiterungsbeschluß der NATO. Unsere Aufgabe ist es, darauf unsere sicherheitspolitische und militärische Konzeption auszurichten. Einerseits benötigen wir in
Nach Plänen der EU soll die Dienstleistung "öffentlicher Nahverkehr" europaweit ausgeschrieben werdenDie Konkurrenz als Grundprinzip in der EU soll nun auch im Bereich des Öffentlichen Personenverkehrs Einzug halten. Spätestens im Jahr 2003 dürfte der EU-Ministerrat die Öffnung dieses Marktes beschließen.Ab 2006 könnte somit auch den österreichischen städtischen Verkehrsbetrieben Konkurrenten ins Haus stehen. Ob es Sinn macht auch diesen Markt für den Wettbewerb zu öffnen? Die Studie des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) "Chancen und Risken der Liberalisierung im Öffentlichen
Wer von Mödling nach Wien pendelt, wird zweimal mit der Volkszählung
(Stichtag: 15. Mai) konfrontiert: "Wien zählt auf dich", so die
Botschaft auf allen Stadteinfahrten. "Mein Mödling - Hauptwohnsitz
für Sport und Kultur", liest er an der Stadtgrenze der Bezirkstadtim
Süden Wiens.
Das Thema Müllverbrennung ist wieder einmal aktuell: Am 14. Februar
entscheidet in Arnoldstein die Bevölkerung über die Errichtung einer
Müllverbrennungsanlage. Die Sache wird in bewährter Manier
durchgezogen.
Die Österreicher werden über die EU-Verfassung abstimmen müssen, erklärte Anfang der Woche der Wiener Staatsrechtler Theo Öhlinger in der Presse. Der Verfassungsvertrag bewirke nämlich eine Gesamtänderung unserer Bundesverfassung; künftig würde nicht mehr der Verfassungsgerichtshof in letzter Instanz entscheiden, ob die Grundsätze unseres Rechtswesens eingehalten werden, sondern der Europäische Gerichtshof. Ohne Volksabstimmung sei so eine Änderung aber nicht möglich.Das wird der Bundeskanzler nicht gerne hören. Er will die EU-Verfassung im Parlament abstimmen lassen. Dort
Über politische Entscheidung und Bioethik-KommissionenEthik-Kommissionen haben derzeit Hochkonjunktur, jedenfalls in Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren Bio-Gesetze im Vergleich zu anderen Ländern restriktiv sind. Die politischen Entscheidungsträger halten sich mehr und mehr zurück, wenn knifflige Entscheidungen über Tod und Leben anstehen. In ihrer "radikalen Unsicherheit", so der Wiener Politologe Herbert Gottweis, delegieren sie diese Fragen lieber an "Ethik-Experten". Insgesamt herrsche eine Tendenz zur Deregulierung in Fragen der Embryonenforschung, weiß Gottweis.
Seit mehr als einer Dekade gibt es enorme Fortschritte bei der
Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Zu den Schulbuchautoren hat
sich dies noch nicht herumgesprochen, wie eine Untersuchung jetzt
ergab.
Ein Gespräch über Astrologie, Wahrsagerei, diverse Praktiken der Schicksalsdeutung - und die menschliche Freiheit.Die Furche: Im Internet und auf Esoterik-Messen boomt das Geschäft mit Wahrsagerei und Astrologie. Ein neuer Trend?P. Clemens Pilar: Die Suche nach Möglichkeiten, das Leben in den Griff zu bekommen, indem man erkennt, was in Zukunft kommen wird, ist sehr alt. Schon im Altertum waren Praktiken des Schicksalsvorhersage weit verbreitet.Von den Christen wurden sie eindeutig abgelehnt - vor allem auch deswegen, weil im Altertum die Sterne als Götter, als Dämonen, gesehen wurden.
Obwohl Österreich über große Wasserreserven verfügt, hat es regional mit Problemen der Wasserversorgung zu kämpfen, etwa heuer im Winter.Als alpines Land ist Österreich mit Wasser reich gesegnet: 9.000 Seen zieren die Landschaft, vom hochalpinen bis zum Steppensee, und 100.000 Kilometer lang sind im Bundesgebiet die Fließgewässer, vom Gletscherbach bis zum Strom, der Donau. Die großen Flüsse sind allerdings kaum mehr in ihrem ursprünglichen Zustand anzutreffen. Unter den 5.000 an 56 großen Flüssen des Landes untersuchten Flusskilometern präsentierten sich nur knappe sechs Prozent
Schäumende Bäche, die über Steine und Felsen rauschen, sowie große Wassermassen transportierende Ströme sind für die Bewohner großer Gebiete der Erde Bilder aus einer fremden Welt.Und dabei sind die Wasservorräte auf der Erde enorm. Sie belaufen sich auf die unfassbar riesige Menge von insgesamt 1,1 Milliarden Kubikkilometer. Allerdings füllt der Großteil davon, nämlich 97,5 Prozent, die Meere und Ozeane des blauen Planeten. Nur der Rest, das Süßwasser, ist für menschlichen Genuss und unmittelbare wirtschaftliche Verwertung geeignet.Davon wiederum sind jedoch 70 Prozent in Form
Wie sich Politikberatung heute abspielen kann, wird im folgenden Gespräch am Beispiel der österreichischen Bioethikkommission illustriert.Die Furche: Entsteht nicht häufig der Eindruck, dass Politiker sich durch die Einberufung von Kommissionen hinter den Experten zu verstecken versuchen?Alexander Bogner: Das variiert in den einzelnen Politikfeldern. In traditionellen Bereichen, wo diverse Interessenvertreter am Tisch sitzen, ist das eher der Fall als bei komplexen Fragen, die durch neue Technologien aufgeworfen werden. Hier haben die Expertengremien zunächst das verfügbare Wissen zu
Die Wissensgesellschaft setzt auf den Sach-, nicht auf den Hausverstand. Nunmehr entdeckt sie aber immer öfter, dass selbst die sachverständigen Experten in sehr vielen wichtigen Fragen einfach überfordert sind.Experten - ohne dass man sie vorher zu Rate gezogen hat, läuft heute nichts mehr. Eine Gesellschaft, die zunehmend alles reglementiert, kommt ohne den Fachmann eben nicht aus. Politische Entscheidungen fallen daher, nachdem Umwelt-, Bildungs- oder andere Experten in entsprechenden Kommissionen zu Wort kamen.Einen Schönheitsfehler hat die Sache jedoch: Vielfach sind sich die
Wer den am 12. Juli veröffentlichten jüngsten Weltentwicklungsbericht zur Hand nimmt, muß feststellen, daß die Mahnungen und Vorschläge seiner Vorgänger offenbar weitgehend unberücksichtigt geblieben sind. So beklagte etwa der Bericht 1993, die achtziger Jahre seien eine Dekade von "Wachstum ohne Arbeit gewesen" und plädierte für die Schaffung von einer Milliarde neuer Arbeitsplätze, insbesondere durch Förderung kleiner, arbeitsintensiver Unternehmen.1994 wiederum wurde die Einführung einer "Welteinkommensteuer" gefordert: Die Industrieländer sollten 0,1 Prozent ihres
Tötung auf Verlangen zu legalisieren, forderte kürzlich eine
Initiative. Für umfassende Sterbebegleitung plädierte hingegen das
Institut für Ethik in der Medizin.
Am 20. März feiert Rudolf Kirchschläger seinen 85. Geburtstag. Das
folgende Furche-Gespräch mit dem als Autorität geschätzten
Altbundespräsidenten ist eine Gelegenheit, auf sein Leben
zurückzublicken und zu erfahren, wie er die derzeitige politische
Situation einschätzt.
Seit fast 30 Jahren stellt die UNESCO hervorragende Stätten als
Weltkultur- und Weltnaturerbe unter Schutz. Wer in Büchern mit
Bildern des Welterbes blättert, kann nur staunen: Welche Schönheit
der Natur tut sich da kund! Wie vielfältig ist das, was Menschen
über die Jahrtausende hinweg geschaffen haben! Was die
internationale Gemeinschaft zum Schutz dieses durchaus bedrohten
Erbes unternimmt, lesen Sie im folgenden Dossier.
Zum Dossier. Spätestens seit 1973 wird über Energiefragen
debattiert, aber wirklich geändert hat sich nur wenig. Nach wie vor
dominieren Atomstrom, Erdöl, Erdgas und Kohle - trotz aller
Warnungen vor den Umweltfolgen ihrer Nutzung. Erneuerbare Energie
erscheint fast als Hobby von Umweltbewegten. Und dennoch: Langsam
gibt es auch Bewegung an der Energiefront.
Ein Umstieg auf erneuerbare Energie? - Chancenlos. So sehen es viele. Im folgenden Gespräch mit Stefan Schleicher, Professor für Ökonomie in Graz, geht es dennoch um die Voraussetzungen und Möglichkeiten eines solchen Weges.Die Furche: Schneidet man das Thema Erneuerbare an, sagen viele: eine interessante Variante - aber keine wirkliche Lösung des Energieproblems. Was kann man darauf antworten?Stefan Schleicher: Wir haben mit fossiler Energie große Schwierigkeiten, vor allem bei Erdöl und Erdgas, zunächst weil die Förderung in Europa zurückgeht. Dazu kommen Probleme der
Eklat in Brüssel: Die EU-Kommission tritt zurück. In einer entscheidenden Phase - es geht mit der Agenda 2000 um die Weichenstellungen für die nächsten sechs Jahre - steht die EU ohne Spitze, ohne "Regierung", da.Der Hintergrund: Seit mehr als einem Jahr war die Kommission im Gerede: Unregelmäßigkeiten, Vorwürfe, Vetternwirtschaft zu betreiben und Mittel fehlzuleiten. Besonders im Schußfeld: die französische Kommissärin Edith Cresson und ihr spanischer Kollege Manuel Marin. Im Bewußtsein der eigenen Macht ging die Kommission großzügig über die aufgedeckten Mißstände hinweg.Den
Müllverbrennung ist im Kommen, jedenfalls in Österreich. Wien will den größte Müllofen Österreichs bauen. Auch die anderen Bundesländer setzen auf Verbrennen - und dabei spricht so viel gegen diese Technik.Im niederösterreichischen Zwentendorf entsteht eine Anlage mit einer Kapazität von 300.000 Tonnen im Jahr. Anfang 2004 soll sie ebenso in Betrieb gehen wie die im kärntnerischen Arnoldstein geplante Anlage. Im Raum Kundl ist eine zentrale Müllverbrennung für Tirol geplant und die Kapazität des Welser Müllofens soll auf das Vierfache gesteigert werden. In jedem Fall geht es um
Der globale Wettbewerb verringert die Überlebenschancen vieler Unternehmen. Zusätzlich gefährdend wirkt die Geschwindigkeit, mit der sich die Märkte verändern. Gespräch mit Klaus Morwind, Mitglied des Vorstandes von Henkel.Die Furche: Wie hat sich das Umfeld, in dem Unternehmen tätig sind, in den letzten 15 Jahren verändert?Klaus Morwind: Vor 20 Jahren gab es Konkurrenz vor allem auf Länderebene. Mittlerweile existiert ein kontinentaler, meist auch globaler Wettbewerb. Das hat die Bedingungen der Unternehmensführung stark verändert. Denn viele Unternehmen, die in bestimmten Regionen
Die meisten EU-Bürger sind in Sachen Sicherheit verwöhnt - und leicht zu irritieren. Allerdings sind ihre Sorgen nicht unbegründet.Habe das Gefühl, dass wir ziemlich schwierige Zeiten durchmachen": Dieser Aussage stimmten laut einer IMAS-Umfrage 56 Prozent der Österreicher im Juni 2003 zu, als man sie fragte, ob wir in einer glücklichen oder schwierigen Zeit lebten (übrigens die düsterste Einschätzung der letzten 30 Jahre). Ein ähnliches Bild in Deutschland: "Ängste der Deutschen groß wie nie" so der Titel eines FAZ-Artikels vom 9. September 2003, der die Ergebnisse einer Umfrage
Es wird mehr Geld für die Familien geben - mehr, als man aufgrund der vorausgegangenen Wortgefechte erhoffen durfte: höhere Absetzbeträge, höhere Beihilfen pro Kind: gestaffelt nach der Kinderzahl (mehr Geld für zweite, dritte Kinder...), gestaffelt nach dem Alter (mehr Geld für ältere), gestaffelt nach dem Einkommen (mehr Geld für einkommensschwache als für wohlhabende). 12,6 Milliarden Schilling sollen auf diese Weise ab dem Jahr 2000 umverteilt werden.Was die Koalition als großen Erfolg feiert, gerät von verschiedenen Seiten ins Kreuzfeuer der Kritik: Von "Betrug" an den Familien
Wer jahrelang die Debatten rund um die energiepolitischen Entscheidungen verfolgt hat, ist erstaunt, über das, was sich jetzt in der europäischen E-Wirtschaft ereignet. Man erinnere sich zurück an die beinahe schon jahrzehntelang hin- und herwogende Argumentation, ob es Sinn mache, erneuerbare Energieträger im großen Stil einzusetzen. Theoretisch ja, hieß es, aber ökonomisch sei es nicht durchzuhalten. Biomasse, Windkraft, Sonnenenergie, all das rechne sich nun einmal nicht. Man müsse den Gegebenheiten Rechnung tragen.Zu den Selbstverständlichkeiten, an denen man nicht rütteln
Die Bauern nicht dem Weltmarkt opfern!" - klingt eigentlich wie eine Forderung, über die man gar nicht debattieren sollte. Vor allem, wenn man bedenkt, daß der Agrarsektor in Westeuropa ohnedies in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich auf einen Restbestand von weniger als fünf Prozent der Beschäftigten gesunken ist.Und dennoch fand dieser Appell des vor einigen Wochen veröffentlichten Buches jedenfalls in den "Agenda-2000"-Beschlüssen kaum Widerhall. Die EU konnte sich nicht auf einen eigenen europäischen Weg der Landwirtschaft einigen. Genau das aber fordern die Autoren im Hinblick
Querdenker, an Grundsatzfragen interessiert, kein Sesselkleber. Für einen erfolgreichen Politiker ungewöhnlich: Kaspanaze Simma, Grüner der ersten Stunde, ist auf seinen Hof heimgekehrt, verwirklicht jetzt, was er als Politiker vertrat - und lebt dabei sehr zufrieden.die furche: Sie sind 1984 plötzlich in der Vorarlberger Politik aufgetaucht und haben auf Anhieb 13 Prozent der Stimmen eingeheimst. Wie kam es dazu?Kaspanaze Simma: Da war einiges an Zufall dabei. In den frühen achtziger Jahren habe ich beide Grünparteien, VGÖ und Alternative Liste, kennengelernt, bin aber nicht hängen
Gut gedämmte Häuser mit großen Fensterflächen nach Süden kommen im Winter nur mit der Sonnenwärme aus.Wer im 1980 erschienenen Buch Energiewende nachblättert, liest auf Seite 74: "Der Wärmebedarf eines Gebäudes kann auch in einem kalten Klima mit entsprechendem Aufwand auf Null gebracht werden." Das klang vor 20 Jahren noch ziemlich utopisch - auch wenn es sich in einigen mit viel Technik aufgemotzten Modellhäusern verwirklichen ließ. Mittlerweile aber ist viel von dem, was die Autoren dieser Untersuchung des Öko-Instituts in Freiburg damals in Aussicht stellten, sogar zu
In drei Stunden strahlt die Sonne gleich viel Energie zur Erde, wie die gesamte Weltbevölkerung pro Jahr verbraucht. Dieses technisch bisher weitgehend ungenützte Potenzial erlebt derzeit endlich einen Aufschwung: Weg vom Hobby Umweltbewegter, hin zur industriellen Produktion. Sehr zur Verbreitung dieser Technologien tragen EU-Förderungen bei (Seite 14). Sie begünstigen die Verbesserung der Solar-Techniken (Seite 15) und die Entwicklung von Konzepten energiesparenden Bauens (Seite 16). Redaktionelle Gestaltung: Christof GaspariEin Blick auf die Energiebilanzen Europas zeigt: Solarenergie
Österreich ist von der Verwirklichung der Kyoto-Ziele weiter entfernt denn je.Das Kyoto-Protokoll, das 1997 vereinbarte internationale Klimaschutz-Abkommen, wurde bei seinem Abschluss als der große Durchbruch ökologischer Anliegen auf Weltebene gefeiert. Den ersten Rückschlag gab es, als US-Präsident George Bush bald nach seinem Amtsantritt erklärte, er werde den Vertrag nicht ratifizieren. Obwohl die EU weiterhin auf die Karte CO2-Reduktion setzte, scheint nunmehr aber auch in Europa der Elan deutlich schwächer geworden zu sein. Die Vereinbarungen werden mittlerweile in Frage gestellt.
Rasch sinkt die Zahl der geistlichen Schwestern in den
Ordensspitälern. So stellt sich die Frage: Was haben diese Häuser
heute noch Besonderes zu bieten?
Blitz und Donner im Jänner, eisige Stürme über Europa: Vorzeichen
des Klimawandels und häufigerer Naturkatastrophen? Müssen wir
lernen, angemessener mit Naturgewalten umzugehen? Überlegungen
anläßlich eines Symposiums.
Seit voriger Woche werden Autofahrer, die ins Londoner Stadtzentrum wollen, registriert und zur Kassa gebeten. Bilanz eines im Vorfeld umstrittenen Projektes.Wer mit dem Auto ins Zentrum von London fahren will, muss seit Anfang voriger Woche in der Zeit von sieben bis 18 Uhr 30 Maut zahlen - und zwar gar nicht so wenig, nämlich acht Euro pro Tag. Verständlich, dass eine solche Maßnahme umstritten war. Der Londoner Bürgermeister Ken Livingston hatte sie bei den letzten Londoner Wahlen forciert und seine politische Zukunft an ihren Erfolg geknüpft. Wie sieht nun die Bilanz nach einer Woche
Ausgetretene Pfade - jedenfalls in der Energiepolitik: Atomkraft und Kohle, Erdöl und Erdgas werden in den nächsten 20 Jahren in den USA forciert.Einen verheißungsvollen Titel trägt der Bericht jener Gruppe, die Präsident George W. Bush beauftragt hatte, die Weichen für die US-Energiepolitik in den nächsten 20 Jahren zu stellen: "Verlässliche, erschwingliche und umweltfreundliche Energie für Amerikas Zukunft" ("Reliable, Affordable, and Environmentally Sound Energy for America's Future"). Dass Umweltfreundlichkeit betont wird, gehört nach Jahrzehnten der Umweltdebatten zum westlichen
Leo Wallner, Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees, über die Entwicklung von Sport und Olympia.Die Furche: Welchen Stellenwert hat das Sponsoring in Österreich?Leo Wallner: Die Höhe ist eher unterdurchschnittlich. Von den Lotterien und den Casinos aus sind wir gesetzlich zu Abgaben verplichtet. Zur Zeit ungefähr 30 Millionen Euro. In einigen Ländern, England, Skandinavien, Italien, den USA spielt das Sponsoring eine viel größere Rolle. Dort gibt es große Profi-Sportorganisationen und -mannschaften, die sich nur über Sponsoring finanzieren können. Die Fernseh-Anstalten
Nach 40 Stunden Stillstand fliegt sie wieder, die Swissair - aber nur weil die Schweizer Regierung tief in die Tasche gegriffen hat. Die derzeitige, weltweite Krise der Luftfahrt ist nur ein Beispiel für die Instabilität des Wirtschaftssystems.Die Attentate in den USA vor einem Monat waren nur der letzte Auslöser für die Pleite des renommierten Luftfahrtunternehmens. Schon im April musste es das schlechteste Ergebnis in seiner 70-jährigen Geschichte bekanntgeben: 48 Milliarden Schilling Konzernverlust im Jahr 2000. Mittlerweile beträgt der Schuldenberg 135 Milliarden. Und dennoch können
dieFurche: Sie haben Montag Ihre neue Studie vorgestellt. Worum geht es?Stephan Schulmeister: Sie betrifft die Arbeitslosigkeit. Ich sehe in der Arbeitslosigkeit und der Staatsverschuldung den Reflex eines ineffizienten Wirtschaftsystems: Was die privaten Haushalte von Periode zu Periode sparen und auf die Bank tragen, wird nicht über Kreditaufnahme der Unternehmer, der "Realkapitalisten", in Maschinen, Ausrüstungen und damit auch in Arbeitsplätze verwandelt, sondern die Unternehmen selbst betätigen sich als "Finanzkapitalisten".dieFurche: Was heißt das?Schulmeister: Seit etwa 20 Jahren
Der Jahreswechsel steht vor der Tür: Man hält inne, blickt voraus. Was bringt das neue Jahr? Schwer zu sagen, insbesondere in einer Zeit, die viele als Krisenperiode erleben. Und dennoch: Um gezielt handeln zu können, muss der Mensch Vorstellungen von der Zukunft entwickeln. Daher kommt der Erstellung halbwegs sicherer Prognosen große Bedeutung zu, vor allem in der heute so vernetzten Gesellschaft. Das folgende Dossier geht der Frage nach, wie zuverlässig Prognosen in einigen wichtigen Bereichen sind. Redaktionelle Gestaltung: Christof Gaspari.Man suche bei www.google.de unter dem
Zwangsarbeiter, die in der NS-Zeit in Österreich eingesetzt waren, werden jetzt entschädigt - ein Verdienst von Maria Schaumayer, Ex-Nationalbankpräsidentin und für das Projekt aus der Pension geholt. Im furche-Gespräch erzählt sie, wie spannend die Lösung dieser Aufgabe war.die furche: Rund 50.000 Personen, die Anspruch auf Entschädigung für Zwangsarbeit in Österreich haben, bekamen bisher den ihnen zustehenden Betrag überwiesen. Sind Sie mit dem Fortgang der Dinge zufrieden?maria schaumayer: Ich bin mit der Entwicklung absolut glücklich. Im Jahr 2000 haben wir es in einer
Zwei Konvente in Brüssel hat er schon hinter sich. Jetzt bringt der EU-Abgeordnete Reinhard Rack (VP) seine Erfahrungen in den Österreich-Konvent ein. Welche Chancen gibt er dem Projekt?Die Furche: Welche Erfahrungen bringen Sie von den EU-Konventen mit?Reinhard Rack: Zunächst inhaltliche. Im Grundrechte-Konvent haben wir das gemacht, womit ich mich jetzt als Mitglied im Ausschuss vier, Grundrechte, inhaltlich beschäftige. Auch mit dem Thema Staatsziele-Staatsaufgaben habe ich mich in Brüssel beschäftigt - mit anderem Vorzeichen, nämlich: was ist Aufgabe der Mitgliedstaaten, was Aufgabe
Ex-Vizekanzler Josef Riegler über das Kräfte raubende Managen von Gegensätzen.Die Furche: Leben Spitzenpolitiker nicht alle über ihre Kräfte?Josef Riegler: Das Leben eines Spitzenpolitikers ist eine ständige Gratwanderung des restlosen Ausschöpfens des physischen, psychischen und geistigen Potenzials. Die Art, wie Politik gemacht wird und wie die Akteure sich in Zugzwang bringen, begünstigen die Selbstausbeutung. Der Bundeskanzler hat es beim Fest zum 70. Geburtstag von Alois Mock - man sah einen Video-Film über seine Lebensstationen - unter dem Eindruck dieser Bilder spontan gesagt:
Blitz und Donner im Jänner, eisige Stürme über Europa: Vorzeichen des Klimawandels und häufigerer Naturkatastrophen? Müssen wir lernen, angemessener mit Naturgewalten umzugehen? Überlegungen anläßlich eines Symposiums.
Hilmar Kabas lächelt wieder von Plakatwänden: Wien darf nicht Tschernobyl werden, verkündet er. Ein Volksbegehren soll Tschechien vor die Alternative stellen: Temelin oder EU-Beitritt.Die FPÖ-Initiative ist eine weitere Etappe in der unendlichen Geschichte des tschechischen Kernkraftwerks Temelin. Der vorige Woche publik gewordene Bericht der EU-Kommission über Temelin wird auch keine Klarstellung bringen. Er wird je nach Standpunkt unterschiedlich interpretiert.Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer sieht seine "wiederholt geäußerten Bedenken und Befürchtungen im
Freude bei jenen, die gegen die Patentierung von Leben kämpfen: Das Europäische Patentamt (EPA) widerrief letzte Woche Teile des Patents EP 0695351 auf "Isolierung, Selektion und Vermehrung von tierischen Transgen-Stammzellen". Dieses war 1999 erteilt worden. Als "Greenpeace" entdeckte, dass es auf Menschen anwendbar war, erhob es Einspruch dagegen.Worin der Erfolg besteht? Das von der Universität Edinburgh angemeldete Patent gilt ab nun nicht für embryonale Stammzellen. Konkret: Dieses Verfahren, das die wirtschaftliche Nutzung von Chimärenbildung und Keimbahnmanipulationen beim Menschen
Aufregung um ein Patent auf gentechnisch manipulierte Embryonen nach
einer "Greenpeace"-Aktion in München. Steht Europa vor einem
Dammbruch im Patentrecht?
Europa ist im Jahr 2000 in eine neue Phase eingetreten: Seine Bevölkerung ist auf Schrumpfen programmiert. Eine nachhaltige Sozialpolitik steht vor großen Herausforderungen.Seit Montag steht es fest: Eine Pensionreform kommt. Heuer noch soll der Nationalrat die Abschaffung der Frühpension beschließen. Bis 65 zu arbeiten, wird künftig die Norm, vorzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben mit finanziellen Einbußen verbunden sein. Die in den letzten 50 Jahren um 14 Jahre gestiegene Lebenserwartung und damit die verlängerten Pensionszahlungen machen diesen Schritt erforderlich.Zu geringe
Im "Krieg gegen den Terrorismus" rechtfertigt immer öfter allein schon der Verdacht dieEinschränkung, ja die Aberkennung persönlicher Rechte.Eine Meldung ging vorige Woche durch die Medien, die noch einmal bedacht werden sollte: Zusammen mit Kampfflugzeugen und unbemannten Drohnen hatte eine US-Elite-Einheit einen Konvoi von sieben Fahrzeugen angegriffen und vernichtet. Der Grund: Geheimdienstberichten zufolge bestand der Verdacht, Saddam Hussein oder einer seiner Söhne befänden sich in der Fahrzeug-Kolonne. Mittlerweile ist klar: Die Operation war insofern ein Fehlschlag, als sich weder
Die Agenda ziele, wie Jacques Santer, der Präsident der EU-Kommission, am 16. Juli 1997 vor dem Europäischen Parlament ausführte, auf innere Stärkung der Union, auf Schaffung geeigneter Voraussetzungen für ihre Erweiterung und auf Sicherstellung entsprechender Finanzmittel.Welche Anliegen artikuliert nun die Agenda? Da geht es zunächst um die Schaffung von Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum. Der Euro werde für "Stabilität, höhere Markteffizienz und eine verstärkte Investitionstätigkeit sorgen," heißt es im Kommissionspapier "Eine stärkere und erweiterte Union".
Nun ist es offiziell: Frankreichs Budget-Defizit wird sich heuer auf vier Prozent belaufen, mehr als der Stabilitätspakt zulässt. Und das zum zweiten Mal in Folge. Allerdingst stehen die Franzosen nicht allein als Budget-Sünder da. Mit 3,8 Prozent Defizit werden auch die Deutschen heuer zum zweiten Mal die magische Drei-Prozent-Grenze überschreiten.2004 wird es kaum besser laufen. Dann wird sich nämlich Italien dem Klub der Budget-Sünder (dem auch Portugal angehört) zugesellen. Zwar fordert Gerrit Zalm, Finanzminister der Niederlande: "Die EU-Kommission müsste den Sanktionsprozess
In einer Demokratie ist […] niemand rechtlos. Daher ist dieses Vorgehen (Töten auf Verdacht im "Krieg gegen den Terrorismus“ und die Situation im Gefangenenlager Guantánamo; red.) unannehmbar und muss Gegenstand der Kritik bleiben. Nicht um einen möglicherweise derzeit in Europa schicken Anti-Amerikanismus auszuleben. Nein! Sondern weil es um den Grundbestand der Demokratie geht. Noch einmal: Diese Regierungsform hat sich insbesondere in der Krise zu bewähren. Sie muss sich gerade dann an jene Spielregeln halten, die ihre Überlegenheit sichern.Daher stellt die Ausrufung des "Kriegs
Wieder einmal hat ein Atomunfall Schlagzeilen gemacht. Durch die
Wahlen von den Titelseiten verdrängt, verdient das Ereignis
dennoch eine weitere Reflexion.
Heuer gibt's Badewetter eigentlich schon seit Anfang Mai und Rekordtemperaturen seit Juni. Außergewöhnlich - oder liegt das Jahr 2003 im Trend?Wann wird's mal wieder richtig Sommer, ein Sommer wie er früher einmal war? Ja, mit Sonnenschein von Juni bis September - und nicht so nass und so sibirisch wie im letzten Jahr." So sang Rudi Carrell vor etwa 20 Jahren - kein passender Song für das Jahr 2003. Denn heuer gibt's einen richtigen Sommer, einen, der alle Rekorde zu brechen verspricht. Im Süden Europas werden Temperaturen von über 40 Grad registriert, in Spanien sogar über 50.
Der Verkehr ist ein Haupterreger von Treibhausgasen, der Flugverkehr
sein am schnellsten wachsender Sektor. Eine Studie befaßt sich mit
den Umweltfolgen des Flugbooms.
Sie sind heute in vielen Apotheken unseres Landes zu haben, die
Bachblüten-Essenzen. Vielfach werden sie schon in den Auslagen
angepriesen. Es handelt sich um Mittel, die eine ganzheitliche
Heilung des Menschen ermöglichen, so heißt es.
Die modernen Informationstechnologien eröffnen viele Möglichkeiten, in die Privatsphäre einzudringen.Computer in jedem Büro, Handys wohin man schaut, Internet-Surfen ab der Volksschule ... E-Mail und Internet sind aus dem Leben kaum mehr wegzudenken. Täglich werden weltweit zehn Milliarden SMS,vier Milliarden E-Mails verschickt, drei Milliarden Telefon-Gespräche im Festnetz und eine Milliarde per Handy geführt, rechnet Gerald Reischl in seinem Buch Unter Kontrolle vor. Die Informationsverarbeitung und -vermittlung hat eine enorme Entwicklung hinter- und schier grenzenlose Möglichkeiten
Österreichs EU-Beitritt hatte nicht nur wirtschaftliche, sondern
bedeutende rechtliche Folgen: So geht etwa Österreichs Recht nicht
mehr nur vom Volk aus, obwohl Artikel 1 der Verfassung das immer
noch fordert. Höchste Zeit für eine Anpassung, meint Karl Korinek.
Fragen der Biotechnologie und deren Anwendung auf den Menschen
bewegen die Gemüter. Zurecht. Die heftigen Debatten um die Aussagen
von Peter Sloterdijk (siehe Seite 17) beweisen es.
In der EU werden die Weichen langsam in Richtung erneuerbare Energieträger gestellt. Jetzt sind die Länder dran, entsprechende Maßnahmen zu setzen.Wenn es um Fragen einer zukunftsträchtigen Energieversorgung geht, ist es immer wieder eindrucksvoll, sich die Möglichkeiten vor Augen zu führen, die erneuerbare Energieträger bieten könnten. Allein die Sonne schickt mehr als 10.000 Mal so viel Energie zur Erde, wie die Menschheit derzeit verbraucht. Die Windenergie würde diesen Bedarf 35 Mal decken. Und weltweit wächst jährlich zehn Mal so viel Biomasse zu, als die Welt für
Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst - nicht nur in der Dritten Welt. Zunehmend betroffen ist nun auch der Sozialstaat Österreich.Wer kennt sie nicht, die erschreckenden Zahlen über die weltweit wachsende Kluft zwischen Arm und Reich? Der Internationale Tag der Armutsbekämpfung am 17. Oktober ist ein Anlass, in Erinnerung zu rufen, dass sich in den letzten 40 Jahren der Abstand zwischen den ärmsten und den reichsten Ländern fast verdreifacht hat. Auch innerhalb der armen Länder öffnet sich die Einkommensschere immer weiter. Europa schien bisher von diesem Auseinanderdriften der
"Wissenschafter des Jahres 1999" - dieser vom Klub der Bildungs- und
Wissenschaftsjournalisten verliehene Titel ging an Christoph Badelt,
Vizerektor und Professor an der Wirtschaftsuniversität Wien. Mit ihm
sprach die Furche über seine Forschungstätigkeit und aktuelle
sozialpolitische Fragen.
Von einem Erdbeben sprach "Le Figaro", gar von einer Erdumwälzung "Le Monde" und von einem Donnerschlag der glücklose Lionel Jospin. Die Rede ist von der ersten Runde der französischen Präsidentenwahl.Ein Donnerschlag ja, aber nur für Ministerpräsident Jospin, dem der Wahlausgang das Ende seiner politischen Karriere bescherte. Doch von einer Umwälzung der politischen Landschaft in Frankreich kann nicht die Rede sein: Le Pen hat im Vergleich zu früheren Wahlen nur geringfügig zugelegt. Und in zehn Tagen wird einer der beiden ursprünglichen Favoriten, nämlich Jacques Chirac, das
Handys wohin man schaut:auf der Straße, im Kaffeehaus, in der
Kirche. Und überall klingelt es. Was die Telekom-Gesellschaften in
Feierstimmung versetzt, findet eine wachsende Zahl von Handy-Gegnern
alarmierend.
22. März - Welt-Wasser-Tag: Ein UNO-Bericht untersucht die Situation der weltweiten Wasserversorgung und warnt vor sich abzeichnenden Krisen.Wie viele andere Ereignisse stand auch der Welt-Wasser-Tag am 22. März im Schatten des Irak-Krieges. Dasselbe Schicksal erlitt die vom 16. bis 22. März in Kyoto veranstaltete internationale Konferenz, das 3. Weltwasserforum. Dabei war das Forum eine Riesenveranstaltung, an der 24.000 Personen, Vertreter von170 Staaten und 43 internationalen Organisationen teilnahmen. Die Versorgung der Weltbevölkerung mit dem Lebensmittel Wasser war Thema der
Es mehren sich die Untersuchungen, die den Mobilfunk in Frage stellen. Aber kaum jemand ist irritiert.Ende Juli in Naila, einer weithin unbekannten Stadt in Bayern: Bei einer gut besuchten Veranstaltung stellen die fünf dort niedergelassenen Allgemeinmediziner eine Studie vor. Auf der Grundlage ihrer Patientenunterlagen hatten sie die gesundheitliche Auswirkungen der in der Stadt seit 1993 betriebenen Mobilfunkanlage untersucht. Erfasst wurden die Daten von rund 1.000 Personen in den Jahren von 1994 bis 2004.Das Ergebnis: Die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, war bei Personen, die in
Dasselbe Stadtbild, ob man nach Wien oder Linz, nach München oder Tours, nach Meran oder Leibnitz kommt: Einkaufszentren (EZ) zieren die Stadtränder. Diese Uniformierung Europas hat mittlerweile auch die Bezirksstädte erreicht: Schmucklose, großflächige, zweckorientierte Quader ohne Dächer (fensterlose Bunker oder in die Landschaft gestellte Vitrinen), Inschriften in leuchtenden Farben und viel Parkraum rundherum. Alles Schema F.Zugegeben: praktisch ist diese Form des Handels schon. Alles ist auf Effizienz ausgerichtet. Der Grund ist billiger als in den teuren Stadtzentren, die
Globalisierung - ein Kampfthema, das zu Straßenschlachten mit Toten und Verletzten geführt hat. Im folgenden Dossier wird deutlich: Umstritten ist nicht so sehr die internationale Verflechtung an sich, sondern die Art, wie sie heute vorangetrieben wird.Besuch am Wiener Blumengroßmarkt in Inzersdorf: Azaleen, Gladiolen, Rosen in allen Farben, eine Augenweide. Ob die Blumen aus Österreich kämen? Nein, fast alles aus Holland, ist die Antwort. Auch aus Lateinamerika, etwa die Rosen dort mit den besonders schönen, großen Blüten ...Viele Waren unseres Alltagskonsums haben heute weite Reisen
Eines steht allerdings außer Zweifel: Die Wohlstandskluft zwischen den Industrie- und den Entwicklungsländern wächst und wächst (siehe Seite 15). Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) weist regelmäßig auf die sich öffnende Schere hin: 1960 sei das wohlhabendste Fünftel der Länder etwa 30 Mal reicher als das ärmste gewesen - 1997 hingegen bereits 74 Mal. Da die letzten Jahre für die meisten Industrieländer eine Wachstumsperiode, für viele Länder Schwarz-Afrikas und der ehemaligen Sowjetunion aber eine Phase des wirtschaftlichen Niedergangs war, hat sich weltweit
Der "Globale Marshall-Plan": Ein Projekt, das die weltweit wachsende Kluft zwischen Arm und Reich schließen und damit eine Ursache von internationalen Konflikten und Terror an der Wurzel bekämpfen will.Im Rahmen der laufenden Diskussion um eine "Europasteuer" meldete sich Ende voriger Woche auch EU-Agrar-Kommissar Franz Fischler zu Wort. Er trat für die Besteuerung internationaler Finanztransaktionen ein: "Es wäre logisch, vom Kapital etwas abzuzwacken, um damit die Wirtschaft anzukurbeln", wird er in Die Presse zitiert. Das Geld könnte in die Forschung und den Ausbau der Infrastruktur
Das Europäische Patentamt (EPA) im Schussfeld der Kritik: Im Jänner
1999 ist der autralischen Firma "Amrad" ein Patent auf Herstellung
von Chimären aus Mensch und Tier erteilt worden. Eine Dokumentation
von "Greenpeace" liefert interessante Einblicke in die EPA-Praxis.
Knapp vor der deutschen Bundestagswahl ist die SPD immer noch mit Schadensbegrenzung in der Affäre um Kölner Parteispenden beschäftigt: Millionenbeträge mit Absender Müllbranche.In Gang gekommen ist die ganze Sache, als Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft gegen mehrere Unternehmen, die in der Errichtung und im Betrieb von Müllverbrennungsanlagen engagiert sind, wegen Korruption und Steuerhinterziehung zu ermitteln begannen. Vorläufiges Ergebnis: Eingeständnis der Kölner SPD es habe Parteispenden gegeben, die nicht verbucht worden waren; Entdeckung von Geldflüssen in Millionenhöhe
Zehn Tage beherrschte das Thema Abfangjäger die Schlagzeilen - für
die Politprominenz ein Muss, zur Frage etwas zum Besten zu geben und
sei es noch so unpassend.
Aus Holz, einem nachwachsenden Rohstoff, oder aus Altpapier und mit einer weitgehend umweltverträglichen Technologie erzeugt, entspricht Papier heute weitgehend den Erfordernissen der Nachhaltigkeit.Der sechste Umweltkontrollbericht aus dem Jahr 2001 registriert zufrieden, dass die Gewässer Österreichs ganz überwiegend, nämlich zu 81 Prozent, der Güteklasse I, I-II und II zuzurechnen sind. Starke organische Verunreinigungen (Klasse III) sind nur mehr auf zwei Prozent der Fließwasserstrecken anzutreffen. Und Klasse IV ziert eine schlichte Null. Soweit die Bestandsaufnahme für 1998.Das
Die Wiederwahl von Robert Mugabe zum Präsidenten von Simbabwe brachte das Land vor Wochen in die Schlagzeilen. Im folgenden ein Gespräch über die undemokratischen Praktiken bei der Wahl, die Situation des Landes und die österreichische Entwicklungshilfedie furche: Wir haben hier ein schlechtes Bild von Simbabwe und der Politik, die dort gemacht wird ...Johann Atzinger: Es ist sicher wahr, dass bei den letzten Wahlen einiges nicht so gelaufen ist, wie man es sich wünschen würde. Vor allem die kurz vor den Wahlen geänderte Gesetzgebung gab eindeutig der von der Regierung ernannten
Als Kinder- und Jugendpsychotherapeutin hat Christa Meves viel
Erfahrung mit den Problemen junger Menschen gesammelt. In ihren
Büchern mit einer Gesamtauflage von fünf Millionen warnt sie vor
Fehlentwicklungen, zeigt Auswege auf, vor allem im Bereich der
Erziehung. Um Erziehungsfragen kreist daher auch das folgende
Gespräch.
Der Hintergrund: Die vielen Anzeichen für eine Klimaveränderung, die eine Änderung der Wirtschaftsweise nahelegen, vor allem auf dem Energiesektor. Dann: Die Krise der EU-Landwirtschaft, die mit weiteren Flächenstillegungen rechnen muß (ein Minus von 25 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen bis 2005 - und mehr nach einer EU-Osterweiterung). Und schließlich: Absehbare Engpässe bei der Erdölversorgung (neueste Zahlen zeigen, daß die Reserven nur mehr für 42 Jahre reichen dürften). Ab 2005 sei daher mit einem Rückgang der Erdölförderung zu rechnen, so der Autor des Buches
Positiver Bescheid für die Müllverbrennungsanlage im
niederösterreichischen Zistersdorf: Die erste
Umweltverträglichkeitsprüfung für ein Industrieprojekt ist
abgeschlossen.
Eine Steuerreform steht auf dem Programm der neuen Bundesregierung. 2004 und 2005 sollen erste Schritte in Richtung Ökologisierung des Steuersystems gesetzt werden: eine zaghafte Entlastung bei den Lohnnebenkosten und eine stärkere Belastung fossiler Energieträger sind vorgesehen. Ein Energiesystem für das 21. Jahrhundert, das funktionsfähig bleibt, auch wenn das billige Erdöl ausgeht, wird allerdings deutlichere Signale in Richtung erneuerbare Energie brauchen. Österreich hat auf diesem Weg Nachholbedarf. Redaktion: Christof GaspariVon einer Ökologisierung des Steuersystems wird seit
Solidarität hat einen guten Klang - Solidarität mit Randgruppen oder Umweltschützern, Ausländern oder der Dritten Welt...Oft ist es die Gegnerschaft, die eint: gegen Atomkraftwerke, Walfang oder Transitverkehr - und in letzter Zeit gegen den Terrorismus. Genau diese Solidarität schien im September 2001 auf ewig geschlossen: "Uneingeschränkt solidarisch" mit den usa erklärte sich etwa Bundeskanzler Gerhard Schröder gleich nach den Anschlägen.Nun sind aber beinahe sechs Monate vergangen, politisch also fast eine halbe Ewigkeit, und George W. Bush hat vor dem Kongress seine wilde
Wieder einmal wird gegen den Transit-Verkehr mobil gemacht. Die Politik nickt Beifall. Das Ritual macht es leichter, die eigentlichen Verkehrsprobleme weiter zu verdrängen.Die erste Hälfte der Karwoche stand in Österreich wieder einmal im Zeichen des Kampfes gegen den Transitverkehr. Zwischen Reutte in Tirol und dem Semmering kam es zu "Bürgerversammlungen" auf den Transitrouten. Die Veranstaltungen seien ein Alarmruf, dass der Lebens- und Wirtschaftsraum in Gefahr sei, betont Fritz Gurgiser vom "Transitforum Austria-Tirol", Hauptakteur der Aktion. Grenzwerte der Luftbelastung würden