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Die Kampfhandlungen im Irak sind weitgehend beendet. Als Irrtum erwiesen sich die Kommentare all jener, die nach den Anlauf-Schwierigkeiten des US-Einsatzes im Irak ein zweites Vietnam heraufkommen sahen. Trotz aller modernen Hilfsmittel bleibt Kriegführung ein äußerst komplexes Unternehmen, das nicht so reibungslos wie eine Fließband-Produktion über die Bühne gehen kann.

Es war auch damit zu rechnen, dass in den irakischen Städten zunächst das Chaos ausbrechen würde. Zu erwarten, die USA würden sofort nach Ende der Kampfhandlungen alles im Griff haben, war utopisch. Der US-Soldat kennt Land und Städte nicht, nicht die Mentalität der Iraker, er versteht deren Sprache nicht, weiß kaum etwas von der Rechtsordnung im Land. Er ist froh, überlebt zu haben.

Welche Herausforderung daher jetzt für die Sieger, das Land zu befrieden! Den Irak zu erobern, war der einfachere Teil der Aufgabe. Jetzt kommt das dicke Ende: Wie schafft man Frieden in einem fremden Kulturraum, in einem von Terror und Embargo ausgebluteten Land, das den "Befreiern" abwartend bis feindselig gegenüber steht?

Das Muskelspiel der USA Syrien gegenüber wird dieses Anliegen sehr erschweren. Erklärungen wie die des Ex-Pentagon-Beraters Richard Perle, Syrien sei ein mögliches Angriffsziel, sollte man dort Massenvernichtungswaffen finden, sind fatal: Sie fördern die antiamerikanische Solidarität im Vorderen Orient, widerlegen die Behauptungen, der Krieg sei eine Befreiungsaktion für das unterdrückte irakische Volk gewesen und nähren den Verdacht, die Sieger richteten sich jetzt häuslich im eroberten Land ein, um den ganzen Raum nach eigenen Vorstellungen zu "sanieren". Als Teil der "Achse des Bösen" steht der Iran, ein weiterer Nachbar des Irak, ja auch auf der Abschussliste von George Bush.

christof.gaspari@furche.at

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