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Die Angestellten im Visier

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Weil die Angestellten ideologisch schlecht zum Sozialismus passen, werden sie materiell und ideell von der Regierung in die Zange genommen, brachte auf einer Pressekonferenz ÖAAB-Gene- ralsekretär Walter Heinzinger dieser Tage zum Ausdruck. Die seiner Meinung nach angestelltenfeindliche Politik der Sozialisten belegte er auch mit neun konkreten Punkten, die von der Erhöhung der Pensionsbeiträge über das Abgabenänderungsgesetz bis zu Einschränkungen auf dem Gebiet der Sparförderung reichen. Auch das von SPÖ-Seite immer mehr geforderte Industriegruppenprinzip soll auf eine Mißachtung der selbstän digen Vertretung der Angestellten hinauslaufen, befürchtet der öAAB- Generalsekretär.

FCG-Mann und ÖGB-Zentral- sekretärHans Klingler stößt in das gleiche Horn: Die neuen Belastungen auf dem Gebiet der So- zialversicherung sowie die Einführung des 3. Mehrwertsteuersatzes - 30 Prozent Luxussteuer - sind laut Klingler in Wahrheit Budgetsanierungsversuche auf dem Rücken der Angestellten. Die Belastung der Angestellten sieht Klingler sogar als ganz bewußte ideologisch motivierte Maßnahme der Regierung an. Nun will Sich die Fraktion Christlicher Gewerkschafter mit einem

Flugblatt an die Arbeitnehmer wenden und über den neuen Raubzug der Regierung informieren. Motto: Der rote Hai: Während man manchmal bei den Sozialisten den Eindruck hat, sie betrachteten die poli tische Auseinandersetzung im Parlament als Zeitvergeudung, gilt dieser Vorwurf ganz bestimmt nicht für ihre Arbeiten am neuen Parteiprogramm, das gerade sehr ernsthaft diskutiert wird. Besonders aktuell ist dagegen der Vorwurf oder die Feststellung, daß sie in programmatischer Hinsicht in einem Wölkenkuckucksheim leben: Sie gehen von der selbsttrügerischen Annahme aus, daß unter den Angestellten, die ein Stück des Weges mitgekommen sind, keine Angestellten dabei sind, die die Liberalität besitzen, einmal ein anderes Stück Weges einzuschlagen.

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