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Diesmal kein „Rundumschlag"

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RolfHochhuth über den Medi%in-Pharma-Fil

Wien sieht die „Ärztinnen" von Rolf Hochhuth spät, dafür in einer Bearbeitung, die Vorzüge herausarbeitet, Leerläufe kappt, mit einer die Theaterwirksamkeit stärkenden Umstellung. Gerd Böckmann, im „Nebenberuf" ein sehr guter Burgschauspieler, ist ein mindestens ebenso guter Regisseur.

Hochhuth schlägt wieder mit voller Wucht zu. Es geht um Auswüchse und Folgen einer oft zu engen, letztere korrumpierenden Zusammenarbeit zwischen Pharmazie und Ärzten. Hochhuth vermanscht diesmal nicht zwei Themen, sondern bleibt bei der Sache, zu der genau gezielte Seitenhiebe Richtung Politik gehören.

Die Einschränkung, die mancher gerne gehört hätte, es seien „nicht alle so", erübrigt sich. Natürlich sind „nicht alle so". Arg genug, daß viele — wie viele wohl? — „so" sind. Es wäre falsch, Hoch-huths scharfe, engagierte Polemik als Pauschalbeschimpfung der klinischen Medizin mißzu verstehen.

Die Einwände einiger Kritiker lassen sich auf den Nenner bringen, Hochhuth schreibe keine so gewaltigen Werke wie die Klassiker. Mich stört das nicht. Dafür gehen mich die Themen, die er behandelt, mehr an. Ach, hätten wir doch mehr Autoren seines Schlages!

Was Hochhuths Figuren an Leben fehlt, geben ihnen bestens geführte Darsteller, allen voran Hilde Krahl und Hugo Gottschlich.

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