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E-INFORMATION DÜRNROHR: 10.400 KATALYSATOREN ZUM UMWELTSCHUTZ

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ZUR Zeit werden die zahlreichen Umweltschutz-Einrichtungen des neuen Wärmekraftwerks Dürnrohr getestet-vor allem die neuartige Brennerkonstruktion für eine stickoxidarme Verbrennung der Kohle, die Staubfilter, die Entschwefelungsanlage sowie das gesamte Emissions- und Immissions-Meßstellensystem. Die neuen Brenner ermöglichen eine erste Reduktion der Stickoxide auf die Hälfte.

PARALLEL dazu geht der Bau von Europas modernster Anlage zur Reinigung der Rauchgase von Stickoxiden mit Hochdruck weiter. Die Anlage wird von der VOEST-ALPINE in Zusammenarbeit mit dem japanischen Hitachi-Konzern errichtet, wobei die Katalysatoren von Hitachi geliefert werden. Dieser Konzern hat in zehnjähriger Arbeit ein Katalysator-System entwickelt, das die beim Kohlebetrieb entstehenden Stickoxide weitgehend neutralisiert. Das japanische Großkraftwerk Takehara verwendet seit 1983 eine solche Anlage ohne Beanstandung und erzielt im Dauerbetrieb eine Reduzierung der Stickoxidemission auf Werte unter 200 Milligramm pro Kubikmeter. Diese Werte werden auch in Dürnrohr erreicht, sodaß die Emissionskonzentrationen unter dem behördlich festgesetzten Grenzwert liegen werden.

FÜR Dürnrohr bedeutet das: Diese Einrichtung wird den Stickoxid-Ausstoß im Vollbetrieb beider Kraftwerksblöcke (405 und 320 Megawatt) um mehr als 80% reduzieren.

ÜBER 80% WENIGER STICKOXID

DIE 10.400 Katalysatorwürfel sind aus Katalysatorplatten aufgebaut, die aus speziell behandelten, perforierten Edelstahlblechen bestehen, die mit Katalysatormasse (Hauptanteil Titanoxid) beschichtet sind. In den Katalysatoren werden die aufgrund der neuen Brennerkonstruktion bereits vermindert entstehenden Stickoxide bei Temperaturen zwischen 310 und 420 Grad Celsius mit Ammoniak und Wasserdampf versetzt und dabei in Luftstickstoff und Wasserdampf umgewandelt. Die Kosten für diese Anlagen betragen 720 Millionen Schilling. Der Hersteller garantiert für die Katalysatoren 12.000 Betriebsstunden, was einer Einsatzfähigkeit von etwa drei Jahren entspricht. Dann ist eine Nachrüstung blockweise notwendig.

DIE Montage und Erprobung der Katalysator-Anlage soll im Frühjahr 1986 erfolgen. Nach der Inbetriebnahme des

Kraftwerks - im Herbst nächsten Jahres -wird diese Anlage einen wesentlichen Beitrag zur Sauberkeit der Luft in Österreich leisten.

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