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Ein steirischer Wissenschaftler kämpft für Osterreich in Brüssel

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Mit 21 Abgeordneten wird Osterreich im Europäischen Parlament nach Inkrafttreten des EU-Beitritts vertreten sein. Als Fixstarter gilt bereits Bernhard Rack, Wissenschaftler und Europabeauftragter der Steirischen Landesregierung. Der Jurist - er profilierte sich in der Vorbereitungsphase des EU-Beitrittes -wurde vor kurzem von Landeshauptmann Krainer auch als Spitzenkandidat der ÖVP-Landesliste für die National-ratswahl nominiert.

Für Rack ist dieser Austausch von Wissenschaft und Politik - in anderen Ländern wie den USA längst üblich, bei uns eher die Ausnahme -ein logischer Baustein seiner Karriere: „Verfassungs- und Europarecht kann man ohnehin nicht im Elfenbeinturm machen" meint der frisch-gekürte Parlamentarier im Gespräch mit der FURCHE.

„Wer die Inhalte an die Studenten weitergeben und im Forschungsbereich am Ball bleiben will, muß an der Sache selbst auch mitarbeiten." Keine Angst vor der Tretmühle des politischen Alltags? „Nein, denn ich habe diesen Bereich schon in den letzten 20 Jahren durch meine politiknahe Arbeit kennengelernt" gibt sich der Professor illusionslos. Er wisse, daß er in der Politik sehr viele leere Kilometer abspulen und viele mühsame Kooperationsprozesse lernen wird müssen. Aber, so meint Rack, „wenn am Ende ein bißchen was herausschaut, bin ich zufrieden". (Interview Seite 5)

Wann Reinhard Rack seinen neuen Job im Europäischen Parlament antreten wird, ist allerdings noch ungewiß. Der Zeitpunkt der Wahl der Euro-Parlamentarier sorgt für Streit innerhalb der Koalition. Vertreter der ÖVP wie Parteiobmann Erhard Busek oder ÖAAB-Chef Josef Höchtl treten für die Zusammenlegung mit der Nationalratswahl am 9. Oktober dieses Jahres ein. Die SPÖ hingegen will sich Zeit lassen und lehnt die gleichzeitige Wahl „aus Termingründen" ab. Sie plädiert für einen zweiten Urnengang, allerdings erst 1995.

In diesem Fall würden für die Zwischenzeit die österreichischen Vertreter für das Europa-Parlament aus dem Kreis der im Oktober gewählten Mandatare bestimmt.

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