(Tiroler Landestheater: „Pelleas et Melisande" von Claude Debussy.) Ein vager Traum soll nach Flaubert die Wirkung der Kunst sein. Bei Maurice Maeterlinck hat er die Elemente des Alptraums: Das Schicksal läßt einen unbestimmten Fluch über den Helden schweben. Debussys Musik fängt die Stimmung des dämmernden Unglücks und der Schicksalshaftigheit schwebend und fließend ein.
In Innsbruck erwies das Gesamtkunstwerk von Maeterlinck und Debussy seinen Zauber. Die Ausstattung mit sanften Farbtönen und zarten Lichteffekten litt nur bisweilen an übermäßig realistischen und barocken Projektionen. Das Orchester unter Edgar Seipenbusch entfaltete eine Rembrandtsche Palette gedämpfter Schattentöne, die ideale Ergänzung und Höhepunkt in den Sängern fanden, denn das kleine Ensemble fügte sich nach Bewegungsablauf und Stimme in diese verwunschene Welt ein.