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Feiertage

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Der Pfarrer einer niederösterreichischen Gemeinde sprach es am letzten Sonntag bei den Wochenverlautbarungen aus: Es sei eigentlich nicht einzusehen, warum das Fest der Heiligen Petrus und Paulus (29. Juni) heute kein staatlicher Feiertag mehr sei, wo andererseits doch alle Welt über Arbeitszeitverkürzung rede.

So mancher Vertreter der Unternehmer — wie der Arbeitnehmerseite — wird bei dieser Argumentation vor laizistischer Empörung die Luft anhaltend Und doch steckt in der Sache ein sehr ernster Kern.

Denn vor der Ausdehnung der Arbeitszeit im Zug des Entstehens der industriellarbeitsteiligen „kapitalistischen“ Wirtschaft hatte es durch das System der kirchlichen Feiertage eine Verteilung von Arbeit und Entspannung gegeben, deren Maß offensichtlich „menschlicher“ war.

Die Arbeitszeitverkürzung der letzten Jahrzehnte bedeutet so gesehen nur eine Rückkehr zu früheren Gegebenheiten. Das ist ein Hinweis darauf, wie notwendig — abgesehen von aktuellen Arbeitsplatznöten — die Diskussionfiber die richtige Verteilung von Arbeit und Freizeit ist.

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