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Fidel wird fromm

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Fidel Castro kommt in die Jahre und wird — wie es bei lateinamerikanischen „Antiklerikalen“ oft der Fall war -,jromm“. Fast könnte man diesen Eindruck gewinnen, wenn man die jüngste Entwicklung zwischen Staat und Kirche auf der Zuckerinsel beobachtet.

Zunächst hatte der „maxi-mo Uder“, der „größte Führer“, in einem Interview mit einem „progressiven“ brasilianischen Dominikaner ausführlich sein Verhältnis zur Religion geschildert. Das Buch war wochenlang in La Habana der Verkaufshit erster Ordnung. In dieses Interview verpackte Fidel auch seine Einladung an Papst Johannes Paul II.

Daß jetzt die katholische Kirche Kubas zum ersten Mal seit der Revolution“ mit einer Art .Katholikentag“ an die Öffentlichkeit treten kann, wird als erste sichtbare Frucht des neuen Kurses der kubanischen Kommunisten in Sachen Religion betrachtet. Freilich ist umstritten, wieweit es sich bei diesem neuen Kurs um einen von der Partei in ihrer Gesamtheit getragenen Haltung handelt oder um eine persönliche Linie des „maxi-mo lider“.

Immerhin ist unleugbar, daß auf der Insel einiges in Bewegung geraten ist, daß Katholiken wie andere Christen etwas mehr Atemluft und Bewegungsfreiheit spüren. Wohin die Entwicklung führen wird, muß aber noch offenbleiben.

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