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Gott und die Wissenschaft

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Der französische christliche Philosoph Jean Guitton, einer der letzten Schüler Henri Bergsons, führt eine Reihe von Gesprächen mit zwei jungen Astrophysikern, Grichka und Igor Bogdanow. Herausgekommen sind eine autobiographische Vorbemerkung und zehn Kapitel „gesprochene Philosophie" über „Gott und die Wissenschaft". Dabei werden grundlegende Fragen angeschnitten, wie etwa: „Hat der Begriff einer materiellen Welt überhaupt Sinn? Was ist das Reale? Warum gibt es überhaupt etwas und nicht (vielmehr) nichts?" Bisher - so die These - hätten nur Religion und Philosophie dem Menschen Antworten vorgeschlagen, nun sei die Wissenschaft (die Physik) an der Reihe.

Tatsächlich gelingt es den drei Gesprächspartnern, in verhältnismäßig einfachen Worten so komplizierte Vorgänge wie den Urknall, Relativi-täts- und Quantentheorie „plausibel" zu machen. Aber nicht ein Physik-Lehrbuch sollte geschrieben werden, sondern ein Buch, das auf grundlegende Konvergenzen zwischen Philosophie und Physik aufmerksam macht und so den „Weg zum Metarealismus" vorbereitet: Das will nichts anderes besagen als: Materie ist geisterfüllt und Geist gibt es nicht ohne materielle Grundlagen.

Die Thesen des Buches dürfen auf keinen Fall im Sinn des Positivismus oder Materialismus verstanden werden, sie wollen aber eine einheitliche Sicht des Universums vorbereiten.

GOTT UND DIE WISSENSCHAFT. Auf dem Weg zum Metarealismus. Von Jean Guitton, Grichka und Igor Bogdanov, aus dem Französischen von Eva Moldenhauer. Verlag Artemis und Winkler, München 1992,kart., 180 Seiten, öS 233,-.

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