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Heißer Boden

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Wenn Johannes Paul II. am Samstag in Venezuela eintrifft, beginnt er eine seiner „heikelsten” Pastoralreisen. Nur die erste und die letzte Station dieser sechsten Lateinamerikareise des Papstes — Venezuela und Trinidad — sind mit politischer und kirchlicher Stabilität gesegnet, wenigstens für südamerikanische Verhältnisse.

Ecuador ist schon weniger ruhig, vor allem aber Peru ist ein „heißer Boden”. Und das in zweifacher Hinsicht: einmal politisch, weil sich durch die Auseinandersetzung mit der Guerilla auch in Peru die Spirale der Gewalt” dreht. Genauso aber auch kirchlich, weil Peru einer der Ausgangspunkte der „Theologie der Befreiung” ist.

In Peru lebt und arbeitet Gustavo Gutierrez, der Priester, der in seinen Werken die „Theologie der Befreiung” grundgelegt hat. Die Haltung der peruanischen Bischöfe gegenüber der „Theologie der Befreiung” ist gespalten. Johannes Paul II. wird in Peru mit diesen starken Spannungen konfrontiert werden. Offen ist, ob es auch zu einer Begegnung mit Gustavo Gutierrez kommt, der in Lateinamerika in vielleicht noch stärkerem Ausmaß als Leonardo Boff eine Symbolfigur der „Theologie der Befreiung” darstellt.

Papst Johannes Paul II. versteht die Pastoralreisen als .JDienst an der Einheit”. Es ist zu hoffen, daß auch diese Pastoralreise dazu beiträgt, daß die Spannungen in der Kirche Lateinamerikas gemildert werden.

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