7007589-1987_48_01.jpg
Digital In Arbeit

Im Geiste Manes Sperbers

Werbung
Werbung
Werbung

Preisverleihungen sollen Maße setzen. Sie dienen der Demonstration einer Einsicht In diesem Sinne ist die Verleihung des Manks-Sper-ber-Preises an Claudio Ma-gris zu begrüßen: sie ehrt ein bedeutendes Werk, das Sperbers Gesinnung vertritt.

Der Preis wird vom Bundesministerfür Wissenschaft und Forschung vergeben. Dessen Vorgangsweise wird nun im „profil“ gewohnt ätzend attackiert. Was ist geschehen?

Eine beratende Jury wollte den Preis mit Stimmenmehrheit zuerst dem Kritiker Franz Schuh, dann dem Schriftsteller Ossi Wiener vergeben. Auch Magris stand in der engeren Wahl.

Wieners interessante Arbeiten tragen Züge eines zuweilen erfrischenden, jedoch der Ratio, dem Ethos, dem aufklärerischen Kampfgeist Sperbers widersprechenden Anarchismus. Schuh bezeichnete Manes Sperber als Schreckgestalt unseres Geisteslebens“ und weiter: .Jierr Sperber aus Paris, immer ein Schwätzchen über Europa, über den Rest der Welt und über uns als den Mittelpunkt von allem.“ Eine Jurymehrheit, die den Sperber-Preis Herrn Schuh vergeben wollte, war vielleicht hinterlistig, vielleicht auch nur blind. Der Minister hat den schlechten Rat jedenfalls nicht befolgt.

Manes Sperber war mein väterlicher Freund. Ich danke Minister Hans Tuppy, daß er manns genug war, dem geistigen Vermächtnis Manes Sperbers zu entsprechen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung