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Jeannie 65

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Jeannie Ebner, die bedeutende Lyrikerin, Verfasserin subtiler Romane, feiert ihren 65. Geburtstag.

Der Anlaß gibt Gelegenheit, über die besondere Rolle der Frauen in der österreichischen Literatur nachzudenken. Wieviel verdanken wir Ingeborg Bachmann, Ilse Aichinger, Christine Busta, Barbara Frischmuth, Gertrud Fussenegger, Friederike Mayröcker, Jutta Schütting, Hilde Spiel, Ilse Tielsch und natürlich auch Jeannie E bner — um nur ein paar Namen zu nennen.

Jeannie, die 65jährige, die ewig Junge, hat für sich — und für uns — eine eigene Welt geschaffen, geformt aus beklemmenden und beglückenden Bildern der Kindheit, aus Träumen der Reife, aus Ergebnissen einer Nachdenklichkeit, die das Strömen der Gefühle durchzieht.

Und dabei hat diese Träumerin und Bekennerin so vielen jungen und gar nicht mehr so jungen Kollegen geholfen! Und den Kampf für die sozialen Rechte der Autoren mitgekämpft. Und die Zeitschrift ,Literatur und Kritik“ umsichtig redigiert. Und in ihrem Heimatland Niederösterreich gewerkt und gewirkt. Sie war und ist fürwahr unermüdlich.

Und also sollen wir an ihrem 65. Geburtstag nicht nur ihr Werk würdigen, sondern auch ihre liebenswürdige Person. Danke, Jeannie! Wir warten auf Deine neuen Bücher.

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1978

Mit energischer Herzlichkeit

„Mit zwölf Jahren habe ich mein erstes Gedicht geschrieben. Von diesem Augenblick an wußte ich, daß ich Dichterin werden wollte.“ Ich glaube es ihr aufs Wort. Denn Jeannie Ebners Wort ist getragen von dem unbedingten Anspruch nach Wahrhaftigkeit. Sie hat keine Starallüren. Sie macht sich und der Welt nichts vor. Sie wollte eine Dichterin werden, und sie ist es geworden. Allen Schwierigkeiten zum Trotz, alle Hindernisse überwindend.Wir sitzen in dem kleinen Redaktionsraum im Palais Palffy, der zehn Jahre lang ihr literarisches Hauptquartier war. Seit 1968 hat sie hier mit

1979

Auf der Suche nach Wahrheit

Dankbar wird verzeichnet, daß Jeannie Ebner im Styria-Verlag einen Partner gefunden hat, der zu ihr paßt und der ihr Werk pflegt. Wieder legt der Verlag einen Erzählband der Österreicherin vor, der eine Reihe kleinerer und größerer Geschichten enthält: Emailmalereien aus der Werkstätte einer Sprachmeisterin.„Tagebucherzählungen“ nennt Jeannie Ebner die Novellen dieses Bandes, die keine üblichen, geschlossenen Geschichten sind, sondern Notizen, Gedankensplitter, aufgeschriebene Beobachtungen und Erlebnisse. Mit dem Wanderstab der Wahrheitssuchenden geht Jeannie Ebner durch

1988

Gruß an eine Dichterin

Ich kenne die Jeannie Ebner schon so lange, daß es gar nicht mehr wahr ist. Sie war eine getreue Helferin, eine sehr uneigennützige, sie war mit dabei, als wir anfingen, die .jungen Autoren“ zu sammeln und zu versammeln. Es war im Cafe Raimund, gegenüber vom Wiener Volkstheater, und Jeannie hatte eine bewegte berufliche Vergangenheit jenseits der Literatur, sie war tüchtig und aktivistisch im Zusammenhang mit Mann, Roß und Wagen, und sie verfaßte Lyrik, die Eindruck machte: Sie hat das Verdienst, daß ihr erstes Buch mir dediziert wurde („Für Hans Weigel als Dank für Ermutigung und

2004

Erfrorene Rosen

Literarische Kristallisationsfigur der Nachkriegsjahrzehnte und genaue Beobachterin in Bombennächten und Ruinenlandschaften: Zum Tod von Jeannie Ebner.Jahrelang stand Jeannie Ebner im Zentrum des literarischen Lebens, und das begann nicht erst mit ihrer Tätigkeit als Redakteurin der Literaturzeitschrift "Literatur und Kritik" von 1968 bis 1978. Ihre winzige Wohnung war schon in den späten vierziger Jahren Treffpunkt für die Jungen wie H. C. Artmann, René Altmann oder Hertha Kräftner. Sie war in den literarischen Zirkeln der Zeit verankert. Ihre Lyrik erregte im "Art Club" Aufsehen, sie

2018

Jeannie Ebner, die Unbeugsame

Heuer jährt sich ihr Geburtstag zum 100. Mal. Befragt man literaturinteressierte Menschen, so kennen nur noch wenige den Namen Jeannie Ebner.Der Glaube an ihre Fähigkeit, Dauerndes zu schaffen, war erloschen. Auch ihr Werk war in ständiger Bewegung auf das Meer des Vergessens zu. (Jeannie Ebner)Einzig das Vollkommene hatte noch Sinn, aber wer vermißt sich, es leisten zu wollen? Der Glaube an ihre Fähigkeit, Dauerndes zu schaffen, war erloschen. Auch ihr Werk war in ständiger Bewegung auf das Meer des Vergessens zu." So äußert sich Jeannie Ebner in ihrem Roman "Die Wildnis früher

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