Meine idee fixe ist die idee flexibel."Dieses Motto . stellte ich 1983 dem neuen Arbeitszeitprogramm der Volkspartei voran.
Die Grundidee lautete: Fort mit der Ideologie, daß in Österreich grundsätzlich alles verboten ist, was gesetzlich nicht ausdrücklich erlaubt wird. Vielmehr muß gelten: Es ist alles erlaubt, was nicht ausdrücklich gesetzlich verboten wird.
Dazu drei ganz konkrete Vorschläge:
1. Die Teilzeit als dritter attraktiver Weg zwischen ganztägiger Berufstätigkeit und völligem Bückzug aus dem Beruf. Sie soll als Einstiegshilfe für die Eltern kleiner Kinder oder als Ausstiegshilfe (Gleitpension) für ältere Arbeitnehmer dienen.
2. Jahresarbeitszeitverträge, um saisonale Auftragsschwankungen einzelner Branchen (Gast- und Baugewerbe, Skiindustrie) besser zu bewältigen und damit krisenfestere Arbeitsplätze zu schaffen.
3. Flexible Ladenöffnungszeiten.
Diese Ideen lagen schon damals in der Luft. Und doch schweben viele von ihnen noch heute dort. Denn die Koalition der Phantasielosen ist in Osterreich immer noch stärker als die der Änderungswilligen.
Am ökonomisch tollsten ist derzeit das unverantwortliche Nein zu den Jahresarbeitszeitverträgen. Nun haben endlich die Betriebsräte von Head zugestimmt, daß im Sommer länger gearbeitet werden darf. Damit sollen weniger Ski „auf Halde" und damit konkurrenzfähiger produziert werden.
Soviel betriebswirtschaftliches Denken muß bestraft werden. Die Gewerkschaft leistet nun hinhaltenden Widerstand gegen die Einführung flexibler Arbeitszeiten im Konkursbetrieb Atomic.
Sozialminister Franz Hums sollte sich vor Augen halten, daß sein Ministerium für „Arbeit und Soziales" heißt. Wie sagte eine deutsche Expertin im Fernsehen kürzlich so treffend: „Das Sozialministerium muß eigentlich das Zukunftsministerium der Begie-rung sein."
Die Autorin ist
Präsidentin der Salzburger Festspie-
