In Österreich werden immer weniger Lehrlinge ausgebildet. In den 90iger Jahren ist die Zahl der Lehrlinge um 18 Prozent gesunken.
Für diese Entwicklung gibt es mehrere Gründe: Viele Betriebe sind nicht daran interessiert Lehrlinge aufzunehmen, weil sie relativ teuer sind. Die Betriebe stellen statt dessen billigere I lilfsarbeiter ein. Andere rekrutieren ihre Mitarbeiter lieber am „schwarzen Arbeitsmarkt”.
Doch die derzeitige Situation der Lehrlingsausbildung ist nicht allein auf die schlechte Konjunktur zurückzuführen, sondern auch auf ein teilweise veraltetes Berufsprofil. Neue Märkte und Technologien stellen auch neue Anforderungen an die Gesellschaft. Multimedia, Cyberspace und andere technische Erungenschaf-ten eröffnen Möglichkeiten für Berufe wie Becycling- und Entsorgungstechnik und Nachrichtenelektronik. In diesen Bereichen gibt es jedoch viel zu wenige Lehrberufe.
Das soll sich jetzt ändern. Das Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft schlägt in Anlehnung an Deutschland und die Schweiz neue Lehrberufe vor. Besonders in den Bereichen Netzwerk und Multimedia sollen in Zukunft mehr Betätigungsfelder für Lehrlinge geschaffen werden. In den nächsten Jahren werden junge Menschen die Möglichkeit haben, sich für zukunftsträchtige Berufe wie Netzwerktechniker, Datenverarbeitungsassistent, EDV-Kaufmann, Mediendesigner, Medienkaufmann und Verwaltungsassistent zu entscheiden. Diese neuen Berufe umfassen verantwortliche und selbständige Tätigkeiten unter anderem in den Bereichen Ein- und Verkauf, Kundenbetreuung und -beratung, Schulung, Installation, Wartung, Fehlersuche, Medienarbeit und Grafik-Screen-Design.
