Er ist zittrig, seit man ihn kennt, und zittert doch nie vor Mächten und Widersachern. Er ist streitbar und doch ein Versöhner wie kein zweiter. Er redet, singt, trinkt, ficht, macht Politik wie ein Mensch aus einem Guß. Und so einer ist er auch: Silvius Magnago, seit 25 Jahren Obmann der Südtiroler Volkspartei, seit 21 Jahren Landeshauptmann der Provinz Bozen.
Kein anderer Parteiführer hält so lange die Zügel in der Hand. Keiner hat irgendwo in einem demokratischen Staat so lange eine Partei so stark erhalten. Für keinen dürfte die Nachfolgeregelung so schwierig sein.
Höhepunkte seines politischen Wirkens waren die Landesversammlung in Sig-mundskron 1957 („Los von Trient”) und die Annahme des „Pakets” 1969. Wenn die letzten offenen Punkte Rom nicht bald gewährt, geht er wieder nach Wien. Man wird ihn nicht abblitzen lassen dürfen.