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Leningrad und Köln

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(Theater an der Wien. Festival „Tanz 84".) Zum Auftakt tanzte das Kirow-Ballett aus Leningrad: die wohl traditionsreichste Kompanie der Welt. Das 1890 von Petipa auf die Musik von Tschai-kowskij geschaffene Ballett „Dornröschen" wird in seiner ursprünglichen Form dargeboten. Es beeindruckt vor allem die hervorragende Leistung des Corps de ballet, etwas beengt durch die räumlichen Gegebenheiten des Theaters.

Das Ereignis des Kirow-Gastspiels war jedoch der Abend mit Fragmenten aus alten Balletten: der Schatten-Akt aus „La Baya-dere", Fragmente aus romantischen Werken wie „Esmeralda" und „Venezianischer Karneval"; zum Schluß der Grand Pas aus „Paquita" mit den hervorragenden Solisten Olga Tschentschiko-wa und Marat Dukajew.

Die zweite Gastkompanie, das „Tanz-Forum" aus Köln, ist ausschließlich dem zeitgenössischen Tanz verpflichtet. Höhepunkt dieses Gastspieles war „Der Grüne Tisch", ein Meisterwerk, das Kurt Joos zur großen Zeit des „deutschen Ausdruckstanzes" im Sinne eines radikalen Pazifismus geschaffen hat. Choreographien des holländischen Meisters Hans van Manen gaben dem Abend eine weitere Dimension. Die zwanzig Tänzer der gleichermaßen klassisch und modern trainierten Kompanie machten begreifbar, was ihr Direktor Jochen Ulrich mit dem Satz gemeint hat: „Es ist nicht der Tänzer, den man bewundern kann, sondern die gefundene Bewegung."

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