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Literatur in Wien

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Ein Stück eigener geistiger Atfi tobiographie steckt in der Zusammenordnung der ausgewählten Essays, die u.a. Franz Blei, Kafka, Musil, Broch, Werfel, Ur-zidil, Henz und Torberg gelten. Das Empfinden innerer Nähe zu ihnen hat sie entstehen lassen. Im Mittelpunkt steht der Aufsatz über das literarische Leben in Wien in der Abendröte der dreißiger Jahre.

Zu dem Literaturbetrieb jener Zeit gehörte das Literatencafe Herrenhof mit seinem Rlei-Mu-sil-Tisch ebenso wie die Volkshochschule mit ihren Dichterlesungen.

Mit seinen seit den frühen dreißiger Jahren ständig wachsenden literarischen Kontakten schuf Schönwiese sich die Voraussetzung für die Gründung seiner Literaturzeitschrift „Das Silberboot". Auch Robert Musil las regelmäßig an der Volkshochschule, deren Dozent Schönwiese gewesen ist. So konnte im Oktober 1935, im ersten Heft des „Silberboots", der Umschlag an erster Stelle in großen Lettern Robert Musil nennen.

All dies wird wieder lebendig in der „Literatur in Wien". So verbindet sich in dieser Essaysammlung der Reiz des Persönlichen mit einer geistigen Bestandsaufnahme österreichischer Literatur, die ihren Höhepunkt findet in dem großen Essay über den Schriftsteller als das Gewissen seiner Zeit in der Gestalt Hermann Brochs.

LITERATUR IN WIEN ZWISCHEN 1930 BIS 1980. Von Emst Schönwiese. Amalthea Verlag, Wien 1980, 220 Seiten. öS 218,40.

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