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Martha Quest geht

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„Landumschlossen" von Doris Lessing ist der vierte Teil des fünfbändigen Zyklus „Kinder der Gewalt" und der letzte, der in Südafrika spielt. Es sind die Jahre 1945 bis 1949. Martha Quest wird weiterhin zweigleisig geschildert: privat ist sie entschlossen, ihre zweite Ehe (mit dem deutschen Emigranten Anton Hesse) scheiden zu lassen; gesellschaftlich verkehrt sie noch in linksextremen Kreisen (Anton ist flüchtiger Kommunist).

Das familiäre wie das politische Milieu sind kritisch gesehen; man ahnt, daß Martha (wie Doris Lessing vor drei Jahrzehnten) die Konsequenzen ziehen wird.

Großartig gezeichnet: die Eltern, sowohl der sterbende Vater wie die in verlogener Oberflächlichkeit gefangene Mutter. Schlüsselstelle: „Martha glaubte nicht an Gewalt." Aber „sie war auf dem Boden der Gewalt gezeugt, ausgetragen, genährt und großgezogen worden". Daher muß sie die Schule des Kommunismus durchmachen und alles Eheungemach, um allmählich in das Stadium zu kommen, in dem sie sich selbst „in der Gewalt hat"..

LANDUMSCHLOSSEN. Von Doris Lessing. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 1983. 424 Seiten, Ln., öS 292,-.

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