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Missionarisch und prozeßfreudig

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Wenn gegen Bücher mit allen denkbaren Rechtsmitteln vorgegangen wird, richtet sich der Inhalt dieser Bücher in der Regel nicht gegen Durchschnittsbürger, sondern gegen wohlhabende Prominente —oder gegen sogenannte Sekten. Als besonders prozeßfreudig gelten in diesem Zusammenhang die von Ron Hubbard gegründete „ Scientology -Kirche” und der „Verein zur Förderung der Psychologischen Menschenkenntnis” (VPM), der in Österreich als IPM tätig ist. Mit diesen beiden Organisationen setzen sich zwei Neuerscheinungen kritisch auseinander.

Was Scientology hetrifft, so ist Autor Tom Voltz ein ausgesprochener Insider. 20 Jahre lang war er dabei, hat sich intensiv mit der „Oxford Kapazitätsanalyse” befaßt, jenem Test, mit dem Scientology viele Menschen gewinnen konnte, und schließlich wegen der Machenschaften um diesen Test die Organisation zu verlassen. Sein äußerst informatives Buch ist keine zornige Abrechnung, eher ein Versuch, betroffenen Menschen zu helfen und an die Scientologen zu appellieren, ihre Praxis zu ändern.

Dem VPM, der auf die „Zürcher Schule” eines gewissen Friedrich Liebling zurückgeht, hat Rowohlt ein Buch gewidmet. In Deutschland konnte der VPM eine einstweilige Verfügung erwirken, aufgrund derer das Buch derzeit nur mit etlichen Schwärzungen ausgeliefert werden darf. Interessierte Leser werden sich aber trotzdem ein richtiges Bild vom VPM, der aufgrund eines Gerichtsurteils immerhin „rechte Psychosekte” genannt werden darf, machen können.

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