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Nachlese auf die ifaho

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Die EDV-Automation wird, las ich dieser Tage, in einigen Jahren in allen Lebensbereichen für uns alle genauso eine Selbstverständlichkeit sein wie heute die Elektrizität. Im Büro wird sie dies noch um einige Jahre früher sein. Auf der ifabo, der internationalen Fachausstellung für Büroorganisation, scharte man sich deshalb um alles was mit EDV und Elektronik zu tun hat.

Angesichts des Gedränges auf den Ständen der Anbieter von Büroelektronik fiel mir ein Gespräch ein, das ich mit Konrad Fuchs, Vorstandsdirektor der Ersten österreichischen Spar-Casse und EDV-Pionier, vor etwa sieben Jahren geführt hatte.

Fuchs meinte damals angesichts der allgemeinen Panik um die Belastung unserer Handelsbilanz mit Autoimporten, wir sollten lieber darauf schauen, daß wir rechtzeitig ins EDV-Busineß einsteigen, sonst würde eines schönen Tages auch der Import von ßüromaschinen zu einer Belastung für unsere Handelsbilanz werden.

Der Import von Büro- und EDV-Maschinen, der damals offenbar noch so unbedeutend war, daß er in der Außenhandelsstatistik nicht einmal als eigene Position ausgewiesen wurde, ist mittlerweile tatsächlich zu einem ganz schönen Brocken geworden:

1978 wurden Büro- und EDV-Maschinen für rund 3,4 Milliarden Schilling, 1982 aber bereits für 5ß Milliar- , den Schilling importiert.

Erfreulicherweise ist in dieser Zeit aber auch eine nennenswerte heimische Produktion auf gebaut worden, was sich in stark steigenden Exporten niederschlägt: 1978 exportierte Österreich Büro- und EDV- Maschinen für bloß 600 Millionen Schilling, 1982 aber waren es bereits 1800 Millionen (also das Dreifache), so daß man hoffen darf, daß die Handelsbilanzlücke auf diesem rasch wachsenden Markt nun doch nicht zu groß wird.

Erstaunlich und beunruhigend, daß es in bestimmten Bereichen überhaupt nur mehr Geräte japanischer Provenienz auf dem Markt gibt. Die bekannten Namen renommierter amerikanischer oder europäischer Konzerne auf vielen Kopiergeräten täuschen. Es handelt sich samt und sonders um in Japan zugekaufte Handelsware.

Anders als auf dem Automobilsektor haben sich die traditionsreichen Produzenten in Europa und den USA hier nicht fürs Fighten entschieden, sondern halten sich an die gängige Meinung, daß man heute mit dem Handel mehr als mit dem Produzieren verdient. Ihnen hat’s bisher nicht geschadet. Ob’s deshalb aber uns gut tun wird?

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