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Nicht mehr auf Hochtouren

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Ein Fieberrückfall Herbert von Karajans nach seiner Virusgrippeerkrankung machte dem Wiener Musikverein einen Strich durch seine Festwochenrechnung: Karajan kann Haydns .JSchöpfung” zur Eröffnung des Internationalen Musikfestes nicht dirigieren.

Der ganze Wiener Musikfahrplan geriet ins Wanken: Die aus Anlaß der Salzburger .ßosenka-valier”-Premiere 1984 schon jetzt eingeplanten Plattenaufnahmen platzten, dem Wiener Round-table-Gespräch derKarajan-Stif-tung fehlte der Maestro als Vorsitzender. Und die Gerüchte jagten einander. Eine ausländische Presseagentur wollte wissen, daß die Pfingstkonzerte bereits 1983 von Salzburg nach Wien übersiedeln ...

Und Karajan selber: Er stand zwar im Wiener Musikverein die beiden Gastkonzerte mit Mahlers „Neunter” und Beethovens .Neunter” anläßlich des lOOjähri-gen Bestandsjubiläums der Berliner Philharmoniker durch. A ber dann gab er sich vom Fieber geschlagen, und überläßt es den Ärzten, wann er wieder dirigieren soll.

Deutlicher konnte man noch nie beobachten, wie Karajans Musikimperium aus den Fugen gerät, wenn einmal der Motor nicht auf Hochtouren läuft und das Zugpferd nicht alle auf Trab hält. Ob sich die großen Musikunternehmen im Dreieck Wien-Salzburg-Berlin nicht einmal ernsthaft Gedanken machen sollten, wie's weitergeht, wenn der Kassenmagnet Karajan eines Tages seinen Einsatz wirklich bremsen muß...?

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