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Nicht Selbstzweck

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Schön, wenn das Fernsehen nicht Selbstzweck ist, sondern Hinweis auf ein Ereignis in der Wirklichkeit. Das Leben ist das Original, Filme nur Surrogat.

Schön aber auch, wenn das Fernsehen zu eigenen Gedanken und Unternehmungen anregt. Zum Beispiel: Die Muppets- Show ist liebenswert und köstlich. Ein blitzgeschwinder, oft blitzgescheiter Spaß.

Zusätzliche Dimension erhielten die chaotischen Puppen für mich durch die Erkenntnis, daß ihre geistige Mutter vielleicht eine Wienerin ist: Die Kabarettistin, Tänzerin, Artistin Cilli Wang, die in den dreißiger und fünfziger Jahren bei uns aufgetreten ist und der zurzeit eine Ausstellung im österreichischen Theatermuseum gewidmet ist (1, Hanuschgasse 3).

Die skeptischen „Logenbrüder“ Waldorf und Statler könnten ihre Wurzeln in den „Kritikern“ der Cilli Wang haben. Wenn Aznavour mit einer Puppe tanzt, so kennt man dieses famose Mensch-Puppen- Duett längst von Cilli Wang.

Oder: Die Sendung „Galerie“ (Di, 19. Mai, 18.30 Uhr, FS 2) brachte einen kurzen Einblick in die Kunstsammlung Monsignore Otto Mauers-den Besuch in dem übrigens prächtig renovierten Wiener Erzbischöflichen Palais (1, Wollzeile 2) ersetzt sie nicht. Dort ist bis 21. Juni diese umfangreichste private Sammlung österreichischer Gegenwartskunst seit 1945 zu sehen, die der mutige Kunsterkenner und Kunstbekenner Otto Mauer (gestorben 1973) teils durch Widmung, teils durch Ankäufe erworben hat.

Der Erbe Monsignore Mauers, Prälat Karl Strobl, schenkte diese Sammlung, die Originale, Drucke, Plakate der bedeutendsten Maler dieses Jahrhunderts enthält, nun der Erzdiözese Wien.

Diesem Ereignis gebührte in memoriam Otto Mauers größerer Raum im TV als in der kleinen Sendung „Galerie“.

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