7004816-1987_38_19.jpg
Digital In Arbeit

Radikal subjektiv und emotional

Werbung
Werbung
Werbung

(Osterreichische Galerie, Wien 3., Prinz Eugen-Straße 27; bis 26. Oktober) Nicht für alle Menschen können die Begriffe emotional, radikal und subjektiv positiv besetzt sein, stellen sie doch immer die spontane gefühlsorientierte Reaktion auf ein eher allgemeingültig erscheinendes Vorher dar.

Dieser Neuansatz der Kunst kam 1905 in Dresden von einer Gruppe akademisch unvorbelasteter, doch umso leidenschaftlicherer Autodidakten: Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl. Inspiriert von Nietzsches „Zara-thustra“ („Was groß ist am Menschen, das ist, daß er eine Brücke und kein Zweck ist“i nannten sie ihre Gemeinschaft „Brücke“.

Mit ihrem Programm wandten sie sich direkt an alle Schaffenden wie auch an die Genießenden: „Jeder gehört zu uns, der unmittelbar und unverfälscht das wiedergibt, was ihn zum Schaffen drängt.“ Die extrem subjektivi-stischen Positionen waren es dann wohl auch, die 1913 zur Auflösung der „Brücke“ führten.

Die Ausstellung zeigt eine Reihe tiefbeeindruckender Zeugnisse dieser hochinteressanten Epoche unseres Jahrhunderts, wie Erich Heckeis „Franzi mit Puppe“ von 1910, Max Beckmanns „Garderobe“ von 1928, Franz Marcs „Gelbe Kuh“ von 1911 oder Alexej Jaw-lenskys „Fabrik“ von 1910.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung