Genau ein Jahr nach dem Frauen-FilmFestival „Mörderinnen" hat die Wiener FrauenFilmlnitiative wieder eine Filmreihe zusammengestellt. Unter dem Titel „Afrodite" sind im Wiener Votivkino vom 16. bis 29. September 26 Streifen zu sehen, die die Lebenswirklichkeiten schwarzer Frauen und ihre Suche nach Identität zum Thema haben.
Die Identität beziehungsweise die oft schwierige Suche danach ziehen sich wie ein roter Faden durch das Programm, das aus sehr unterschiedlichen Filmen besteht. Schwarze Filme aus Afrika, aus Europa und Amerika behandeln das Problem der Identitätssuche - je nach gesellschaftlichem Hintergrund - auf verschiedene Weise. Während schwarze Frauen in den USA und Europa sich quasi mit einer doppelten Identität auseinandersetzen müssen (dem afrikanischen Erbe und der westlichen Sozialisation), geht es bei den Schwarzafrikanerinnen eher darum, die weibliche Identität in einem (vielfach noch jungen) selbständigen afrikanischen Staat zu thematisieren.
Wichtig ist dabei vor allem, daß die Frauen hier die Zügel selbst in die Hand nehmen. „Bilder spielen eine zentrale Rolle in dem komplexen Prozeß, der die menschliche Identität formt. Ist das Bild einer Person von jemand anderem gemacht, so ist es die Projektion einer Sichtweise - nicht der Ausdruck der Realität." So sieht es die afro-amerikanische Regisseurin Julie Dash.
Wie die Realität ausgedrückt wird, dafür gibt es dann im Konkreten viele Möglichkeiten. „La Princesse Yennega" („Die Prinzessin Yennega") der französischen Regisseurin Claude Le Gallou erzählt ein Märchen aus Burkina Faso, die Geschichte einer beherzten Prinzessin, der es gelingt, die feindliche Armee zu besiegen.
„Wild Women don't have the Blues" („Wilde Frauen kennen keinen Blues") von Christine Dali wandelt auf den Spuren schwarzer Bluessängerinnen in den USA.
Neben langen Spielfilmen werden auch Kurzfilme, Experimen-talfilme und Dokumentationen geboten. Viele davon werden zum ersten (und vielleicht auch einzigen Mal) in Österreich zu sehen sein.
