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Für fairen Welthandel

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Seit einigen Jahren bietet die im fairen Handel mit „Dritte-Welt”-Produkten - statt Dritte-Welt-Läden heißen die Verkaufslokale jetzt „Eine-Welt”-Läden - tätige EZA GmbH (EZA steht für Entwicklungszusammenarbeit) die Möglichkeit an, ihr Darlehen zu gewähren. Wer mindestens 5.000 Schilling auf ein Jahr entbehren will, kann hier mitmachen. Dabei kann man sich den Zins selber aus drei Varianten aussuchen: entweder den einem Sparbuchzins vergleichbaren, marktüblichen Zins, die Hälfte davon - oder gar keinen Zins.

Für viele überraschend war, daß letztere Variante am häufigsten gewählt worden ist, obwohl dabei das eingesetzte Geld aufgrund der Inflation sogar an Wert verliert. Doch viele - nicht nur ehrenamtliche EZA-Mitarbeiter und „Dritte-Welt” -Gruppen - wollen gar keinen Zins, sondern sicherstellen, daß ihr Geld sinnvoll im Sinne gerechter Handelsstrukturen eingesetzt wird.

Dadurch, daß die EZA GmbH ihr Warenlager nun wesentlich günstiger als durch Bankkredite (vor-)finanzieren kann, fallen die Kosten für den Zinsaufwand im Vergleich zu früher wesentlich weniger ins Gewicht. Nach zwei Verlustjahren konnte die EZA GmbH im Geschäftsjahr 1993/94 bei einem Umsatz von rund 70 Millionen Schilling wieder einen Jahresüberschuß von zwei Millionen erwirtschaften.

Über die EZA-Kleindarlehensak-tion sind dem Unternehmen rund zehn Millionen Schilling zugeflossen, die derzeit nicht einmal zwei Prozent Zinskosten verursachen. Ein Großteil dieser Darlehensgelder wird zur Vorauszahlung und Kreditvergabe an die Produzent(inn)en eingesetzt, mit einem kleineren Teil wird der Start von neuen Eine-Welt-Läden in Österreich unterstützt. Die Darlehensgeber erhalten regelmäßige Informationen über die Verwendung der Gelder, den jährlichen Geschäftsbericht und eine Darlehensurkunde.

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