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Um Franz Kafka

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Unbestritten sind die Verdienste Max Brods um die Rettung der Kafka-Manuskripte; umstritten war seit jeher seine Kafka-Deutung.

Den Briefwechsel mit dem Religionshistoriker Hans-Joachim Schoeps und dessen einschlägige Arbeiten vereint der Band „Im Streit um Kafka und das Judentum“. Verlockend, einem derart „offenen“ Autor die eigenen Ansichten zu unterschieben: Schoeps deutet ihn religiös, Brod national.

Die Korrespondenz begann 1929, endete 1951: Die zwei Kafka-Verehrer waren nicht verfeindet, aber voneinander befremdet. Schoeps kehrte aus Schweden zurück, fühlte sich als jüdischer Deutscher und bekam einen akademischen Lehrstuhl; Brod hielt an der „Kollektivschuld“ fest. Beider Behauptungen waren Selbstbehauptungen.

IM STREIT UM KAFKA UND DAS JUDENTUM. Herausgegeben von Julius H. Schoeps. Verlag Athenäum, Königstein 1985. 248 Seiten, geb., öS 218,40.

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