6986330-1986_27_12.jpg
Digital In Arbeit

Umweltprojekt Wien -

Werbung
Werbung
Werbung

Mit einer Durchsatzkapazität von 1,400.000 cbm Klärschlamm und 100.000 t Sonderabfall pro Jahr bietet die EBS der österreichischen Industrie, Wirtschaft und dem Gewerbe eine Entsorgungsmöglichkeit, für die gerade im Hinblick auf die verschärften Umweltschutzbestimmungen österreichweit großer Bedarf besteht. Dies wird unter anderem dadurch dokumentiert, daß im Jahre 1985 aus allen Bundesländern insgesamt mehr als 57.0001 verschiedenster Sonderabfälle zur Entsorgung an die EBS angeliefert wurden, wovon rd. 32.000 t aus dem Wiener Raum stammten, rd. 25.0001 aus dem übrigen Bundesgebiet.

Das bei den Entsorgungsbetrieben Simmering verwirklichte technische Konzept der Energiegewinnung und -nutzung ermöglicht es, daß aus der Entsorgung der Abfallprodukte Klärschlamm und Sonderabfall wertvolle und umweltfreundliche Energie in Form von Fernwärme und Strom erzeugt und wirtschaftlich genutzt werden kann.

Die Gesellschaft war bereits 1976 in frühzeitiger Erkennung der Umweltproblematik, die durch den ständig steigenden Anfall von Sonderabfällen aller Art aus Industrie, Wirtschaft und Gewerbe bedingt ist, im Rahmen der Wiener Holding gegründet wor-

den und hat in der Folge die nach dem damaligen Stand der Technik modernste Verbundanlage zur Klärschlamm- und Sonderabfallbehandlung mit einem Aufwand von rund 770 Mio. Schilling errichtet.

In der Zwischenzeit hat sich der Sektor der Umwelttechnologie wesentlich weiterentwickelt, so daß entsprechende Maßnahmen zur Erweiterung und Verbesserung der EBS-Anlagen in Angriff genommen werden können. Es zählt zu den wesentlichsten Aufgaben der Gesellschaft; die Voraussetzungen für die Realisierung des „Umweltprojektes Wien“ zu schaffen, durch das in den Folgejahren eine wesentliche Verbesserung bei der Bewältigung der uns gestellten Umweltaufgaben erreicht werden kann. Im Mai 1985 wurde ein entsprechender Planungsauftrag seitens der Gesellschaft erteilt, dessen Ergebnisse die Grundlage für die künftige Erweiterung und Verbesserung sowohl der Hauptkläranlage Wien als auch der Klärschlamm- und Sonderabfallbe-handlungsanlagen geschaffen werden sollen.

Dabei ist einerseits vorgesehen, die Hauptkläranlage Wien dem langfristigen künftigen Bedarf entsprechend auf die vollbiologische Reinigung einer Abwassermenge von einem Einwohner-

gleichwert von 3,1 Mio. Menschen auszulegen. Der Realisierung dieses wichtigen Projektes werden großangelegte Versuche im Betriebsmaßstab vorangehen, um die bestmögliche Verfahrenswahl für die biologische Abwasserreinigung und die wirtschaftliche Entwässerung des Klärschlammes zu gewährleisten. Der erste Hauptabschnitt des Umweltprojektes Wien umfaßt im wesentlichen die Errichtung hochwirksamer Rauchgasreinigungsanlagen hinter den Verbrennungsstraßen für den Klärschlamm und die Sonderabfälle, den Bau neuer CP-Anlagen für die Behandlung anorganischer und organischer Sonderabfälle, die Erweiterung der Schlamm-Verbrennungskapazität und Verbesserungen im Bereich der Sonderabfallbehandlung - insbesondere bei der Entsorgung des Krankenhaus-Abfalles - sowie Maßnahmen der betrieblichen Infrastruktur.

Die Inbetriebsetzung der nach dem letzten Stand der Technik entwickelten Rauchgasreinigungsanlagen hinter den Sonderabfall-Verbrennungsstraßen ist für April 1987 geplant, womit eine wesentliche Verbesserung der Umweltsituation im gesamten Wiener Raum erreicht werden wird (siehe Graphik der MA 22).

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung