6944531-1983_39_16.jpg
Digital In Arbeit

Unheimliches

Werbung
Werbung
Werbung

Immer wieder berücksichtigt das ORF-Programm „runde“ Geburtstage von Filmstars. Das ist gut. Es wird einem nur langsam unheimlich, mit welcher Sicherheit zu diesen Anlässen ausgesprochen schwache Streifen ausgesucht werden, zuletzt der seichte Film „Casanova 70“ (21. 9., FS 1). Wenn Marcello Mastroianni in seinen 60 Lebensjahren keine besseren Filme gedreht hat, kann er einem leid tun.

Wer auf den zweiten Kanal flüchtete, dem wurde beim Länderspiel Nordirland gegen Österreich (21. 9., FS 2) unheimlich. Da gab es viele aufregende Szenen im Strafraum, aber leider fast immer nur in dem der Österreicher, die — woran die Euphorie heimischer Medien nicht schuldlos gewesen sein dürfte — offenbar etwas zu selbstherrlich in dieses Spiel gegangen waren.

Sowohl unterhaltsam als auch unheimlich waren tags t zuvor Walter Schiejoks .Argumente“ (20. 9., FS 1) gewesen, in denen der Grazer Hausverwalter Bernhard Lanz schön die Dramaturgie dieser Sendung enthüllte. Einer müsse immer das Krokodil spielen, sagte Lanz, und übernahm gleich überzeugend diese Rolle.

Die derzeit beste Kriminalserie ist für mich ,Rin Fall für zwei“ (23. 9., FS 1). Wie raffiniert der Mörder sein Opfer mit einer elektro- J nisch gesteuerten Schußanlage zur Strecke brachte, war unheimlich. Noch unheimlicher aber mutet an, daß es ein Land gibt, dessen gesamte Westgrenze mit solchen automatischen Tötung smaschinen gegen ,Republik flüchtlinge“ ausge stattet ist. Und am unheimlichsten ist mir, daß ich dazu noch kein Wort von der JFriedensbewegung“ gehört habe…

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung