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Vom Annehmekind zum

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äeorg Eberl, der am 17. Dezember 100 geworden wäre, ist ein zu Unrecht vergessener (Salzburger) Schriftsteller.

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äeorg Eberl, der am 17. Dezember 100 geworden wäre, ist ein zu Unrecht vergessener (Salzburger) Schriftsteller.

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Es wird nicht oft vorkommen, daß ein Autor den Nachruf anläßlich seines Ablebens selber lesen muß. So ge-chah es dem Schriftsteller Georg iherl in Salzburg, als die dortigen -eitungen eines Tages - es war \nfang der siebziger Jahre - von einem Tod berichteten. Auch der Schreiber dieser Zeilen las diese Jerichte, traf aber unmittelbar lanach den Totgesagten im städ-ischen Obus.

Wer war Georg Eberl? Manche sezeichneten ihn als salzburgi-ichen Peter Rosegger, weil er sicH ms kleinen Anfängen als Autodi-lakt zu schriftstellerischem Anseien emporgearbeitet hatte. Als le-iiges Kind einer Bauernmagd am 7. Dezember 1893 in Piesendorf Dei Zell am See geboren, kam er m Knabenalter als Schickbub, lann als Jungknecht in die harte ”Von des Lebens. Mit dem Einritt in die Volksschule schon öff-lete sich aber dem Wißbegierigen das Tor zu einem neuen Daein: Mit Feuereifer lernte er, seilen Mitschülern stets weit voraus, sen und Schreiben und entleckte in der Welt der Bücher seile wahre Heimat. Durch eine glückliche Fügung kam er 1912 als Aushilfsarbeiter zur Eisenbahn nach Salzburg. In der Stadt konnte er in Büchereien und beim Schmökern in Antiquariaten seinen Bildungshunger halbwegs stillen. Der Erste Weltkrieg brachte ihn gleich 1914 an die ga-lizische Front, wo er an Buhr erkrankte und deshalb 1915 enthoben und zum gleichfalls kriegswichtigen Eisenbahndienst beordert wurde.

Die nächsten Schicksalsjahre (Tod der geliebten ersten Frau, der Tochter, Krisen einer zweiten unglücklichen Ehe und Zweiter Weltkrieg) können hier übergangen werden. Mittlerweile ist der Vielbelesene (seine eigene Bücherei ist inzwischen auf mehrere tausend Bände angewachsen) selbst zum Schriftsteller geworden. In literarischen Kreisen wird man auf ihn aufmerksam, Ernst Schönwiese, damals literarischer Leiter des Senders Rot-Weiß-Bot in Salzburg, bringt Hörfunkbeiträge von ihm, Georg Bendl (1903-1972), der Dichter des „Bienenromans”, setzt sich uneigennützig für den Freund ein und trägt wesentlich zu dessen Be-

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