Hans Kaltneker ist nach wie vor ein Stiefkind der Literaturgeschichte, namentlich in Deutschland, wo die meisten Darstellungen ihn nicht einmal anführen, und wenn, dann wird sein Name falsch geschrieben. Und doch ist Kaltneker einer der bedeutendsten Vertreter des Expressionismus in Osterreich, obwohl er schon im 24. Lebensjahr an der Schwindsucht starb.Als Sohn des altösterreichischen Stabsoffiziers und späteren Generals Arthur Kaltneker von Wahlkampf am 2. Februar 1895 in Temesvar im Banat geboren, kam der Knabe Hans mit seiner Familie bald nach Wien, wo er das Hietzinger Gymnasium
Nicht von Reinhold Schneiders christlicher Geschichtsphilosophie soll hier die Rede sein, sondern von seinem Tagebuch „Winter in Wien", das wenige Monate vor seinem Tod 1958 entstanden ist.
In der Geschichte der Literatur kommt es selten vor, daß ein Autor bei der Veröffentlichung seines Erstlingswerkes schon im 54. Lebensjahr steht. Bei Heinrich Suso Waldeck war dies der Fall.
Der Unterschied zwischen den beiden Formen „am” und „auf dem” wird in der Umgangssprache, aber auch in Presse und Funk, viel zu wenig beachtet. , Am” (Zusammensetzung der Präposition an mit dem Artikel dem) wird zum Beispiel räumlich gebraucht: „Die Herren sitzen am Tische” - dagegen: „Das Buch liegt auf dem Tische”.Hierzu einige Beispiele aus der letzten Zeit: Da heißt es etwa im Zusammenhang mit der Debatte über die Arbeitsplätze bei den Steyr-Werken: „... wenn der Vertrag am Tisch liegt'' (ORF 2,28.4.1993). In einer Sendung (Oberösterreich heute, 12.5.1993)hörtman
Robert Musil spricht im Roman „Der Mann ohne Eigenschaften" von der alten Donaumonarchie als einem „unverstandenen Staat, der in so vielem ohne Anerkennung vorbildlich gewesen ist".
Präpositionen (Vorwörter) erweisen sich im Verhältnis - sie werden auch Verhältniswörter genannt - zu dem Kasus, mit dem sie verbunden sind, als oft recht unzuverlässige Partner. Noch zu meiner Schulzeit hätte man es als groben Fehler angestrichen, wenn man „trotz" nicht mit dem 3. Fall verbunden hätte. Heute ist in den maßgebenden Wörterbüchern (mit wenigen Ausnahmen, unter anderem im Plural) nur noch der 2. Fall zulässig, obwohl man nach wie vor „trotzdem" sagt.Die Sprache ist etwas Lebendiges, sie bleibt nicht stehen, sie „entwickelt" sich. Dennoch wird
Vor 200 Jahren , am 3. März 1793, wurde der „große Unbekannte”, der in Wahrheit Karl Postl hieß, im mährischen Poppitz bei Znaim geboren. Sein abenteuerliches Leben, reich an ungelösten Rätseln, gleicht einem Roman.
Die Österreichisch-ungarische Monarchie beherbergte viele Völkerschaften, die sich in bunter Mischung vor allem in Wien, der Reichshaupt- und Residenzstadt, zusammenfanden. Eine besondere Rolle spielten dabei unsere nördlichen Nachbarn, die Tschechen. Das läßt sich an den Familiennamen, die sich durch Generationen forterbten, deutlich ablesen.Beginnen wir gleich mit unserem gegenwärtigen Staatsoberhaupt: Kle-stil. Das tschechische Zeitwort klestit bedeutet in der Nennform: einen Weg bereiten, einen Weg bahnen, lichten. Die Vergangenheit (im Tschechischen gibt es nur eine einzige
Die Darstellung zeitlich und inhaltlich weitreichender Wissensgebiete wird meistens von einer mehr oder minder großen Anzahl von Verfassern besorgt. Dies hätte man auch bei einer „Kulturgeschichte Österreichs” erwartet, die thematisch von der Vor- und Frühgeschichte bis 1938 reicht, ja mit einzelnen Aspekten noch darüber hinausweist. Daß eine solche Arbeit von einem einzigen Autor, einer Frau, geleistet wurde, ist staunenswert.
In seinem Roman „Der Mann ohne Eigenschaften" spricht Robert Musil von der Österreichisch-Ungarischen Monarchie als einem „unverstandenen Staat". Solches Unverständnis bekunden heute noch viele, die dieses Staatsgebilde in irgendeinem Zusammenhang erwähnen.
Von Gertrud Fussenegger, die am 8. Mai ihren 80. Geburtstag begeht, stammt der Ausspruch: „Alles, was mich in meinem Leben tiefer bewegt hat, wurde mir Sprache." Das bezieht sich bei ihr auf viele Bereiche: Roman, Erzählung, Legende, Lyrik, Dramatik, Hörspiel. Biographisches, Essayistik.
Wir wissen alle, daß die Fremdheit gegenüber dem Altgriechischen ständig zunimmt. In den Gymnasien wird es immer wengier gelehrt. Und wenn einstens Historiker, die nicht von einem humanistischen Gymnasium kamen, beim Weiterstudium an der Universität das „Graecum" absolvieren mußten, so ist das längst abgekommen. Heute sind auch die meisten jungen Ärzte des Griechischen unkundig, obwohl der Großteil der medizinischen Terminologie aus dem Altgriechischen stammt.In unserer Gegenwart scheint man die Erinnerung an diese Sprache noch weiter verdrängen zu wollen, indem man sich auch
Auf Anerkennung hat er lange warten müssen. Seine ersten lyrischen Produktionen („Der einsame Mensch", 1920, „Von beiden Ufern", 1923, „Boot in der Bucht", 1926) blieben nahezu unbeachtet. Er war immerhin schon 42 Jahre alt, als ihm mit „Adel und Untergang" (1934) der Durchbruch gelang. Das Buch erschien im Wiener Adolf Luser Verlag, der bis dahin nie Lyrisches veröffentlicht hatte. Weinheber wollte sogar selbst einen Druckkostenbeitrag leisten, nur um seine dichterische Ernte publiziert zu sehen. Autor und Verleger waren überrascht, als das Buch nicht nur
Das griechische Wort akröbatos bedeutet „auf den Spitzen (Fußspitzen) gehend", also eine turnerische Leistung, wie sie auch von Akrobaten im Zirkus gezeigt wird. Derart sich produzierende Artisten gibt es auch im sprachlichen Bereich.Als Meister in der Wortakrobatik erweist sich immer wieder die deutsche Wochenzeitung „Der Spiegel". Als Robert Lemb-ke, Initiator der Fernsehsendung „Was bin ich?", gestorben war, stand im „Spiegel" ein Nachruf, wo unter anderem berichtet wird, daß Lembke ein „abgebrochener" Jurastudent gewesen sei. Das machte prompt Schule,
Der Sprach- und Märchenforscher Wilhelm Grimm hat einmal eine Art von Erzählungen des Romantikers Achim von Arnim folgendermaßen charakterisiert: „Sie gleichen Bildern, die von drei Seiten einen Rahmen hatten, an der vierten aber nicht, und damit immer weiter fortgemalt waren, so daß in den letzten Umrissen Himmel und Erde nicht mehr zu unterscheiden waren, woraus eine ängstliche Ungewißheit für den Leser entsprang." Diese Worte könnten muta-tis mutandis auch auf die Dichtungen von Ilse Aichinger bezogen werden.Da ist einmal jene Ungewißheit, welche die Dichterin kurz nach dem
Mit dem Lebenswerk Günter Eichs zieht ein Stück Zeit- und Dichtungsgeschichte von 1927 bis 1972, dem Todesjahr des Dichters, an uns vorüber. Das wird in der neuen vierbändigen Ausgabe des Suhrkamp Verlages, von Axel Vieregg und Karl Karst ediert, vorbildlich dokumentiert. Gegenüber den von Heinz F. Schafroth besorgten, 1973 erschienenen „Gesammelten Werken" Eichs hat die vorliegende Neuausgabe zusätzliche Texte aus des Dichters Lyrik und Prosa, aus Rezensionen, Reden und Interviews aufgenommen und mit einem reichen Anmerkungsteil versehen.Günter Eich, 1907 in Lebus an der Oder
Pär Lagerkvist (1891-1974) ist nach Selma Lagerlöf, Verner von Heiden-stam und Axel Karlfeld der vierte schwedische Dichter, der den Nobelpreis erhielt. Als Sohn eines Bahnhofvorstehers in der südschwedischen Bischofstadt Växjö geboren, führte seine literarische Entwicklung durch viele Stadien, bis der Sechzigjährige 1951 als Nobelpreisträger in aller Welt bekannt wurde.Diesen Durchbruch verdankte der Dichter seinem Roman „Barabbas" (1950). Unter dem starken Eindruck, den dieses Werk allgemein hervorrief, schrieb der französische Nobelpreisträger Andre Gide, daß es für einen
Wer ein Ohr für sprachliche Vorgänge hat, dem wird aufgefallen sein, daß man in letzter Zeit etwas feststellen kann, das unser Sprachgefühl empfindlich stört. Gemeint ist der „einsparende" Umgang mit Einzahl und Mehrzahl in folgender Art, wie er uns in den Medien immer häufiger begegnet. Beginnen wir mit einem typischen Beispiel aus der Gegenwart: „Die Moschee ist beschädigt, die Häuser zerschossen" (ORF). Muß da ein „sind" im zweiten Satzteil eingespart werden, wie man in einem Telegramm Wörter zu sparen pflegt? Oder in umgekehrter Folge in einer Glosse
Wer das Österreichische Wörterbuch in der Ausgabe von 1990 aufschlägt, findet auf Seite 416 folgende zwei Formen nebeneinander angeführt: terminieren und termini-sieren. Diezweite, in Österreich anscheinend unausrottbare Form, ist unrichtig; das geht schon daraus hervor, daß das Kompositum determinieren heißt und nicht etwa „determi-nisieren”, wie es dann lauten müßte. Doch das Falsche macht meist schneller Schule als das Richtige. Da wird etwa im Wirtschaftsbereich schon von „kartellieren” und „Kartellisie-rung” (statt kartellieren und Kartellierung) gesprochen, in der
Von den vielen möglichen Aspekten, die Franz Grillparzers menschliche und dichterische Persönlichkeit dem Betrachter bietet, sei hier der psychologische Bereich gewählt. Der Dichter war ein schonungsloser Zergliederer des eigenen Ichs. Während aber seine Selbstbiographie im Hinblick auf die Veröffentlichung manches zurechtrückt und glättet, sind seine Tagebücher offener und unvermittelter: ein Mosaik aus Erlebtem und Gelesenem, ein Nebeneinander von Reflexionen über Erfahrenes und Geschaffenes, Aufzeichnungen über Verhaltensweisen in allen Situationen mit ungeschminkten
Wie in der Mode der Geschmack wechselt, gibt es auch im sprachlichen Bereich ähnliche Vorgänge. Modewörter hat es zu allen Zeiten gegeben: Sie sind plötzlich da, verschwinden wieder und werden durch andere abgelöst. Die Initiatoren bleiben anonym wie die Dichter von Volksliedern oder die Erfinder von Witzen.Im Wienerischen wird das umgangssprachliche „tulli" (für sehr gut, ansprechend) immer seltener gehört, an seine Stelle ist „super" oder auch „Spitze" getreten. Unaufhaltsam setzt sich das Wort „echt" für wirklich oder tatsächlich durch: Es fehlt echt am
In seinem langen Leben hat Goethe zu vielem Stellung ge- nommen, natürlich auch zum Parteiwesen. Manches davon klingt so zeitgemäß, als wäre es für unser Heute geschrieben.So sagt er etwa über den Streit zwischen den Parteien: „Egois- mus und Neid werden als böse Dämonen immer ihr Spiel trei- ben, und der Kampf der Partei- en wird kein Ende nehmen " (zu Eckermann am 25. Februar 1824). Und an Schiller schreibt er bereits am 17. Mai 1797: „Die Fratze des Parteigeistes ist mir mehr zuwider als irgendeine andere Karikatur." Rücksichts- losigkeit der Parteien gegenein- ander ist ihm
Man hat früher oft darüber ge- lacht, wenn Amerikaner Austria mit Australia verwechselten. Doch ähnliche Verwechslungen passie- ren bei uns sogar Unterrichtsbe- hörden bei der Herausgabe von Schulbehelfen. Wenn man zum Beispiel den bei Freytag & Berndt erschienenen, vom Unterrichtsmi- nisterium 1979 zugelassenen „Un- terstufenatlas" aufschlägt, muß man feststellen, daß dort auf der Karte Seite 80 (Apeninnen- und Balkanhalbinsel) die Insel Sardi- nien als Sizilien bezeichnet wird.Eine weitere Überraschung er- lebt man in dem „Lehrbuch der Geographie und Wirtschaftskunde, Ausgabe
Der Druckfehlerteufel schläft nie. Er kann etwas lächerlich machen, kann beißen und sogar diffamieren, doch er kann, selten' genug, sich auch einmal in einen hilfr????i-· chen Engel verwandeln.Als die.Erstauflage von Ludwig Uhlands Gedichten erschien, mußten die Leser von damafs s,ChmÜnzeln. Diese Gedichte vomJ ahre 1 8????5 stellten sich mit folgenden. Eingangsversen vor: „Leider sind, Wir, unser Vater/ schickt un???? in die W eJ t hinaus." Natürlich mußt???? es.".,,,1t-ieder" heißen, es lag also eine „Nfe ta???? thesis" vor, wie man eine deraft.ige Lautumstellung in der
Manche wollen es nicht wahrhaben, daß „fragen" ein schwaches Verbum ist, daß man also in der Mitvergangenheit „frag- te" sagen muß und nicht „f rüg", in- folgedessen in der Einzahl der Ge- genwart „du fragst", „erfragt" und nicht „du fragst" beziehungsweise „er fragt". Das Zeitwort „fragen" war immer ein schwaches Verbum, schon im Mittelhochdeutschen. Die starke Form, die in der Schrif tspra-che im nördlichen Deutschland häu- fig gebraucht wird, ist also abzu- lehnen: Man sagt ja auch in der Ver- gangenheitsform nicht „er hat ge- fragen", sondern „gefragt".Im
Wie schnell politische Verhält- nisse sich ändern können, hat während der letzten Monate die radikale Wende in den osteuropäi- schen Ländern gezeigt, vor allem in der DDR. Dort waren bis vor kur- zem die Richtlinien auch für die Literatur rigoros festgelegt. So wie der Staat die Menschen überwach- te, wurden auch die Gesinnungen der künstlerisch Tätigen auf ihre Zuverlässigkeit gegenüber der al- leinherrschenden Partei kontrol-liert.In diesem Zusammenhang ver- dient ein Buch Interesse, das ein Jahr vor dem Umbruch in der DDR in einem „Volkseigenen Verlag" Berlin-Ost erschienen
Die Sprache der Medien scheint ihrer Funktion und Wortbedeutung nach dazu bestimmt, Mittlerin, Vermittlerin und Helferin der Hochsprache (Standardsprache) zu sein, die als Norm über der Vielfalt der Mundarten und den Sonderheiten der Umgangssprache steht.Bevor es Rundfunk und Fernsehen gab, hatte hauptsächlich die Presse diese Funktion zu übemeh-men. Wir kennen den Krieg eines Karl Kraus gegen die Presse, der mit seiner „Fackel“ in die verschlampten Winkel einer entarteten Schablonen- und Phrasensprache hineinleuchtete. Nicht weniger scharf war Friedrich Nietzsche vorgegangen, als er
„Kein Gesang ohne Schuld” diesen Ausspruch von Ernst Bertram hat Weinheber in seinem Nachlaßband „Hier ist das Wort” (1947) als Motto über den Abschnitt „Das Bekenntnis” gesetzt. Zwischen Anerkennung und Verkennung seiner Dichtung ist dieser Lyriker in seiner Selbstschau und Selbstanklage ein ehrlicher Bekenner gewesen.Als 1934 „Adel und Untergang” erschien, ließ sein Hauptwerk alle für Lyrik Empfänglichen aufhorchen. Bald versuchten es die Machthaber des Nationalsozialismus, diesen Autor vor den Wagen ihrer Kulturpolitik zu spannen. Und der Dichter, über dessen Leistung
Verständnis und Interesse für die epigrammatische, paarweis gereimte Alexandriner-Dichtung „Cherubinischer Wandersmann” mit ihrer kunstvoll geschliffenen Aphoristik haben dieses Werk des Schlesiers Johannes Scheff-ler (1624-1677), der sich als Dichter Angelus Silesius nannte, im Laufe von mehr als drei Jahrhunderten immer wieder neue Ausgaben erleben lassen. Nun liegt, von Louise Gnädinger besorgt, eine kritische Ausgabe vor, ein Neudruck der erweiterten Auflage von 1675, im handlichen Format der seinerzeitigen Publikation.Der umfangreiche Anhang bringt mit philologischer Akribie auf
Die Einschätzung der Literatur im deutschen Mittelalter ist nach zwei Jahrhunderten wissenschaftlicher Beschäftigung in manchem anders geworden. Durch die zeitliche Distanz sowie durch politische und soziale Verschiebungen haben Werte und Würdigungen andere Akzente erhalten, Vergangenheit und Gegenwart stehen in einem neuen Verhältnis zueinander.Diesen Faktoren ist der Schweizer Literarhistoriker Max Wehrli in seiner poetologischen Einführung in die „Literatur im deutschen Mittelalter” gerecht geworden. Seine Darstellung bietet perspektivenreiche Einblicke in die vielseitigen Probleme
Die Supermärkte bieten Waren aller Art an, darunter auch Bücher. So fand ich kürzlich in einem solchen Warenhaus ein in handlichem Format hergestelltes Büchlein: „Fremdwörter unserer Zeit“, erschienen im Praesentverlag Heinz Peter in Gütersloh. Auswahl und Zusammenstellung: Hans F. Müller-Hagen, Bearbeitung: Rolf Jero- min. Ein Erscheinungsjahr ist nicht angegeben.Was man an Fremdwörtern aufgenommen hat, wird in der Einleitung festgestellt: nämlich nur solche, die erst in den letzten dreißig Jahren in die deutsche Sprache eingegangen sind, die man immer wie der hört oder liest,
Man sollte meinen, daß Lehrbücher, die von Fachleuten bearbeitet und vom zuständigen Ministerium approbiert wurden, wenn schon nicht immer methodisch, so doch wenigstens sachlich in Ordnung sein müßten. Leider wird man auch hier häufig enttäuscht.Was im folgenden an drei Beispielen vorgebracht wird, entstammt keineswegs einer systematischen Durchsicht, sondern wurde nach einem bloßen Durchblättern festgestellt.Wenn man den „Unterstufen-Schulatlas“ (Verlag Freytag & Berndt u. Artaria, vom Bundesministerium für Unterricht 1979 zum Unterrichtsgebrauch an Volksschulen,
Robert Musil schreibt in seinem Roman „Der Mann ohne Eigenschaften": „Eines der beiden Zeichen k. k. (kaiserlich-königlich) oder k. u. k. (kaiserlich und königlich) trug dort (in der österreichischungarischen Monarchie) jede Sache und Person, aber es bedurfte trotzdem einer Geheimwissenschaft, um immer sicher unterscheiden zu können, welche Einrichtungen und Menschen k. k. und welche k. u. k. zu rufen waren."Der Unterschied ist den meisten Heutigen nicht mehr bekannt, des-und Transleithanien (Länder der ungarischen Krone: Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien und
Den Lateinunterricht wollen viele an den Schulen abschaffen. Was aber an lateinischem Sprachgut in uns weiterlebt, läßt sich nicht so schnell eliminieren. Daher wird man noch etliche Zeit auf Korrektheit bei der Verwendung lateinischer Ausdrücke bedacht sein müssen. Was man diesbezüglich an immer wiederkehrenden Verstößen erfährt, ist mehr als genug.Da ist etwa die lateinische Gebetssprache der Kirche manchen völlig in Vergessenheit geraten. In Fernsehfilmen wird „In nomine pa-tris et fiIii et Spiritus sanetus” (statt saneti) getauft.Auch in Büchern begegnen wir ähnlichen