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Zias Islamisierung

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Seit seinem Amtsantritt im Jahr 1977 legt der pakistanische Junta-Chef General Zia seinem Regime die islamische Gesetzgebung zu Grunde. Pakistan betrachtet sich als Pionier-Staat in der muslimischen Welt.

Zia selbst betont in seinem Islamisierungs-Programm die direkte Unterstellung der politisch Verantwortlichen, aber auch des Individuums unter den Schutz Allahs. Zia nannte sich auch schon direkt von Allah gesandt und jedem westlichen Polit-System, demokratischen Wahlen etc. überlegen.

Wenn er jetzt dennoch ein nationales Parlament bestellen will, dann nur nach strengen islamischen Regeln, und das heißt wohl ohne Teilnahme der säkularen politischen Parteien. Genau steht Zias „islamische Demokratisierung" noch nicht fest.

Aus den letzten Jahren jedoch ist ersichtlich, daß Zia eindeutig den repressiven Weg geht. 1977 bei Amtsantritt sprach er von einem Drei-Stufen-Plan: Reinigung des Ver-waltungs- und Gerichtswesens, die wirtschaftliche Isla-misierung und schließlich die Islamisierung des gesellschaftlichen Lebens.

Punkt eins trat in seiner ganzen Härte in Kraft: Auspeitschungen, kein Alkohol, Kleidervorschriften für Frauen. Punkt zwei, etwa die zinsfreien Banken wie sie der Koran vorsieht, stehen auf dem Papier. Punkt drei hat nicht einmal diese Stufe erreicht. Wobei sich jedermann fragt, was Zia im streng traditionellen Alltagsleben auf der pakistanischen Landschaft überhaupt noch islamisieren will.

General Zias Islamisierung, so hiesige Orientalisten, ist ein politisches und kein ideologisches Programm.

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