Greift Bischof Krenn durch?

Mit einem Gebetstreffen und einer Unterschriftenaktion wollen St. Pöltner Katholiken Solidarität mit dem Pastoraltheologen, Krankenseelsorger und Diakon Franz Schmatz signalisieren. Bischof Kurt Krenn hat Schmatz angedroht, ihn vom Wirken an der diözesanen St. Pöltener Hochschule und als Diakon zu suspendieren, sollte Schmatz nicht bis 30. November von „Irrlehren“ Abstand nehmen.

Krenn bezieht sich vor allem auf die Haltung von Schmatz in der Frage der wiederverheirateten Geschiedenen und läßt dabei Hinweise auf Bischöfe anderer Diözesen, die ähnlich wie Schmatz argumentieren, nicht gelten. Indessen hat sich aber nicht nur der frühere St. Pöltner Dompfarrer Johannes Oppolzer „auch inhaltlich mit dem Lehren und Wirken“ von Schmatz solidarisch erklärt — er betreibe „in der Begleitung wiederverheirateter Geschiedener seit 27 Jahren dieselbe Praxis“—, für Schmatz treten auch das „Forum XXIII“, geleitet vom ehemaligen Präsidenten der diözesanen Katholischen Aktion, Karl Dillinger, und der Solidaritätskreis „Weg der Hoffnung“ ein.

Derzeit werden in der St. Pöltener Priesterschaft Unterschriften für Schmatz gesammelt, am 19. November ist ein Gebetstreffen für Schmatz in der Kirche von Paudorf angesetzt. Der Paudorfer Pfarrer, P. Udo Fischer, hat gerade sein neues Buch „Linker Jesus - rechte Kirche“ präsentiert, in dem er mit innerkirchlicher Kritik nicht spart, und wird deshalb - wie Schmatz nicht zum ersten Mal — von Bischof Krenn mit Konsequenzen bedroht.

Die im Vorjahr für eine Absetzung Krenns gesammelten 55.000 Unterschriften konnten übrigens bis heute weder dem Papst noch dem Nuntius übergeben werden.