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Der Kampf um die Moderne im deutschen Reich

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Dieser Band stellt den deutschen Impressionismus als Teil einer europäischen Kulturerscheinung vor, die sich nicht nur auf das romanische Gebiet beschränkte.

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Dieser Band stellt den deutschen Impressionismus als Teil einer europäischen Kulturerscheinung vor, die sich nicht nur auf das romanische Gebiet beschränkte.

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Die deutsche Variante des Impressionismus fand ihren geistig-künstlerischen Höhepunkt im Berlin der 1890er Jahre - 20 Jahre später als in Frankreich. Dadurch, daß sich der deutsche Impressionismus weitgehend in den nationalen Grenzen hielt und nicht auf die anderen europäischen Ländern ausstrahlte sowie die Überbewertung des französischen Einflusses, fanden die Besonderheiten und eigenständigen Leistungen der deutschen Künstler häufig nicht die entsprechende Anerkennung.

In beiden Ländern führte die Polarisierung der naturalistischimpressionistischen Malweise und Weltanschauung und den akademischen, neuromantischen Malern der Gründerzeit zu Abspal

tungen und Secessionsgründun- gen. Max Liebermann, Lovis Co- rinth und Max Slevogt prägten maßgeblich die Entwicklung des Impressionismus in der 1898 ge-

ndeten Berliner Secession. Die pressionisten versuchten, das Augenblicksbild der Wirklichkeit einzufangen und in einer spontanen Bildsprache darzustellen.

Die Wurzeln des deutschen Impressionismus liegen in den verschiedenen Malerkolonien des 19. Jahrhunderts, die sich abseits des städtischen Kulturbetriebes und akademischer Malkonventionen im Sinne der Schule von Babizon auf die Landschaftsmalerei konzentrierten, etwa die wichtige Weimarer Malerschule von Stanislaus von Kalckreuth, die das Skizzenhafte in der Malerei betonte. Weitere entscheidende Anregungen bezogen die impressioni

stischen Maler aus der holländischen Malerei, besonders aus der Haager Schule.

40 Farbtafeln zeigen das breite Spektrum deutscher impressionistischer Malerei von 1850 bis 1941. Christian Rohlfs etwa tastet sich 1898 im Auflösen des Motivs in der Farbstruktur an die Grenzen der Abstraktion, Carl Schuch und Paul Baum setzen französische Einflüsse von Cėzanne und den Pointillisten unmittelbar um, während Max Liebermann auch in der Blütezeit des deutschen Impressionismus um 1900 dem Naturalismus und weitgehend der festen Form verpflichtet bleibt.

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