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Transparente Lyrik

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RILKE, BENN, SCHÖNWIESE. Von Joseph Streika. Forum-Verlag, Wien- Hannover-Basel. 148 Seiten.

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RILKE, BENN, SCHÖNWIESE. Von Joseph Streika. Forum-Verlag, Wien- Hannover-Basel. 148 Seiten.

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Joseph Streika, der sich mit literarhistorischen Untersuchungen, zuletzt über „Kafka, Musil, Broch und die Entwicklung des modernen Romans“, einen bedeutenden Namen gemacht hat, definiert hier Rilke als Symboliker des Sein-jganzen, Benn als Lyriker des absoluten Nullpunkts im Wertzerfall, Schönwiese aber als Erneuerer integraler Einheit. Richtigerweise spricht er Schönwiese, dessen Gedicht bände „Das unverlorene Paradies“, „Stufen des Herzens“, „Der helle Tag“ weiteste Verbreitung verdienen,. geistige Führerschaft im Heute zu. Denn bei Schönwiese „fällt das eigene Fühlen mit einem ehr genauen Wissen um die Grundbilder der großen Traditionen menschlicher Urwahrheit zusammen, und aus solcher Synthese entstehen in neuer lyrischer Gestaltung jene Symbole, die aus der Kraft subjektiven Erlebens in äußerst übersubjektiver Weise eine Neuverlebendigung und Wiederverwirklichung ältester und zeitloser menschlicher Urbildersprache der Wahrheit und Wirklichkeit darstellen“.

Ernst Schönwieses Lyrik, aus alt-neuer mystischer Erfahrung, aus dem Wissen um die Zeitlosigkeit des Logos geboren, ist die Dichtung der Erhebung aus dem Nullpunkt des Wertzerfalls in Höhen, in denen Herz und Geist eins sind. Durch die vollkommene Identität des Fiihlens, Wissens und Wollens sind seine zumeist streng gebauten Verse von leuchtender, transparenter Schönheit und Würde, Zeugen von Geisteskämpfen und Siegen über sich selbst, die der Dichter für uns alle bestanden hat.

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