Flüchtlinge

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Fairness statt Vorurteile

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Fairness statt Vorurteile

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Vorurteil: Asylwerber stehlen und sind für den Anstieg der Kriminalität in Österreich verantwortlich.

Faktum: Einzelne Kriminelle gibt es auch unter Asylsuchenden. Aber viel weniger Asylwerber kommen mit dem Strafgesetz in Konflikt als oft behauptet. Den besten Beweis liefert die - kaum bekannte - "Gerichtliche Kriminalstatistik" der Statistik Austria. Im Gegensatz zur oft zitierten Kriminalitätsstatistik erfasst sie nicht irgendwelche Anzeigen, sondern von Richtern verurteilte Straftaten. Zwar sagt sie nichts über "Asylwerber", aber über "Ausländer" allgemein, darunter auch Asylsuchende. Und deren Anteil an der Kriminalität widerlegt oft geäußerte Vorurteile: 75,5 Prozent inländische Täter (für 2002, 2003 in Arbeit). Ob wir von dieser wahren Kriminalitätsstatistik kaum hören, weil sie sich nicht für Sündenbock-Wahlkämpfe eignet?

Vorurteil: Asylwerber dealen. Auch: Alle Afrikaner sind Dealer.

Faktum: Auch einzelne Drogendealer stellen einen Asylantrag (was nicht heißt, dass sie Asyl bekommen). Wie viele Asylwerber dealen, wird nicht statistisch erhoben. Es gibt daher keine verlässliche Zahl. Logische Folge: Auch zu den oft beschuldigten Asylwerbern aus Nigeria gibt es keine Statistik. Eine Zahl gibt es sehr wohl: Laut "Gerichtlicher Kriminalstatistik" wurden im Jahr 2002 (2003 in Arbeit) 73,1 Prozent der Verstöße gegen das Suchtmittelgesetz von Österreichern begangen, 26,9 Prozent von Ausländern (darunter neben anderen Fremden auch Asylsuchende). Wieso müssen sich dann vor allem afrikanische Asylsuchende dauernd einem Generalverdacht aussetzen?

Weitere Gegenüberstellungen von Vorurteilen gegenüber Asylwerbern und den tatsächlichen Fakten, finden Sie auf der Homepage des UN-Flüchtlingshochkommissariats in

Österreich: www.unhcr.at

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