Carl Friedrich von Weizsäcker

Werbung
Werbung
Werbung

"Mir war das Ethische wichtig … auch in der Beurteilung der politischen Fragen", sagte der im Alter von 94 Jahren verstorbene Carl Friedrich von Weizsäcker, in einem Gespräch mit der Furche anlässlich seines 90. Geburtstages. Der deutsche Physiker und Philosoph mahnte stets die Verantwortung des Wissenschaftlers für die Konsequenzen seiner Arbeit ein. "Man kann nicht in unserem Jahrhundert Physik machen, aus der so etwas herauskommt wie zum Beispiel die Atombombe, und dann sagen,, die Folgen gehen mich nichts an'", ist ein Ausspruch von Weizsäckers, der selbst während des Zweiten Weltkrieges am deutschen Uranprojekt mitgearbeitet hat. Er bezeichnete dies später offen als Fehler, und dass es nur "eine göttliche Gnade" gewesen sei, dass der Bau der Atombombe in Deutschland technisch nicht zu realisieren war. Er war Sohn des Diplomaten Ernst von Weizsäcker, dessen Vater der letzte königlich-württembergische Ministerpräsident war, und wurde zwei Mal gebeten, für das Amt des Bundespräsidenten zu kandidieren. Er lehnte ab und ließ seinem Bruder den Vortritt. Eberhard von Gemmingen, von Radio Vatikan, fragte von Weizsäcker im oben erwähnten Furche-Interview, ob ein Staat ohne Gott zu machen wäre? Die Antwort des bekennenden Christen war: "Nimmt man den Gottesglauben ernst, so wird man zu Erfahrungen kommen. Ich habe aber nicht den Wunsch, den anderen zu sagen, ihr müsst genau meinen Gottesglauben haben."

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung