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Hoffnungs-Fest

Im Zeichen der Zuversicht, dass die Diözese St. Pölten die Chance für einen neuen Anfang erhalten wird, stand das jährliche von Kirchenreformgruppen initiierte "Fest der Hoffnung" im niederösterreichischen Zisterzienserstift Zwettl. Der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl erinnerte daran, dass vielen beim Abschied von Kardinal König im März wieder zum Bewusstsein gekommen sei, was "Kirche eigentlich ihrem Wesen nach ist und sein sollte". Als zentrales Element des "Vermächtnisses" von König bezeichnete der Weihbischof die Umsetzung der bahnbrechenden Weichenstellungen des Zweiten Vatikanischen Konzils, deren Realisierung in Vielem noch ausstehe. KAP

Annullierungs-Schub

Die Zahl der kirchlichen Ehenichtigkeits-Urteile ("Annullierungen") bewegt sich auf einem relativ hohen Niveau. Wie beim internationalen Kirchenrechtskongress in Rom bekannt wurde, haben kirchliche Richter 2002 weltweit 46.092 Ehen für nichtig erklärt. Dem stehen rund 10.000 Urteile gegenüber, in denen keine Ehenichtigkeit festgestellt wurde. Mehr als die Hälfte der Verfahren entfallen nach wie vor auf die Gerichte in den USA. KAP

Sparkurs-Kritik

Kritik an der Sparpolitik der katholischen Kirche Deutschlands hat der Pastoraltheologe Paul M. Zulehner in der Süddeutschen Zeitung geäußert: "Es gibt im Augenblick eine unglaubliche Panik in den bischöflichen Finanzkammern: bloß nicht Pleite gehen wie die Erzdiözese Berlin." Das blockiere, das führe dazu, "dass jede Diözese allein visionslos, manchmal sogar gottlos" vor sich hinspare. Zulehner meint, dass viele Diözesen die Probleme in der falschen Reihenfolge anpacken: "Erst wird gekürzt, dann schaut man, ob man mit dem depressiv gewordenen Rest noch eine Vision erarbeiten kann." Solche, meist mit Hilfe externer Unternehmensberatungen wie McKinsey entwickelten Programme hielten nur fünf bis sechs Jahre - "dann kommt die nächste Strukturanpassung". KAP

Reformierten-Position

Gegen die Aufnahme des Gottesbegriffs in die Verfassung spricht sich der neue reformierte Landessuperintendent Wolfram Neumann aus: "Wir brauchen Gott nicht auf dem Papier. Notwendig ist Gott in den Slums, in den Bergwerken, auf den Müllhalden, in den Flüchtlingslagern, bei den Teppich knüpfenden oder Steine schleppenden Kindern oder bei denen, die in die Armutsfalle geraten sind." Das sagte Neumann in bei seiner Amtseinführung am 12. September in Dornbirn. epdÖ

Islam-Vereinbarkeit

Für einen Islam, der mit Demokratie und Menschenrechten vereinbar ist, hat die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi bei ihrem jüngsten Österreich-Besuch geworben. Zugleich kritisierte Ebadi heftig die Vorgangsweise des Westens in islamischen Ländern: Dem Westen gehe es nur vordergründig um Demokratie und Menschenrechte in diesen Ländern, so Ebadi. In erster Linie würden die reichlich vorhandenen Bodenschätze das Engagement des Westens begründen. KAP

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