Heilige Missionare
Am 5. Oktober spricht Papst Johannes Paul II. Arnold Janssen (1837-1909) und den ladinischen Südtiroler Joseph Freinademetz (1852-1908) heilig. Janssen gründete 1875 im niederländischen Steyl die namensgleichen "Steyler Missionare", ein dazugehöriges Missionshaus, das sich überaus erfolgreich entwickelte, und die Zeitschrift Stadt Gottes. Um in Österreich ein Missionshaus gründen zu können, musste der gebürtige Preuße die österreichische Staatsbürgerschaft annehmen. 1889 wurde in Mödling das Missionshaus St. Gabriel errichtet.
Freinademetz ist einer der Absolventen des Steyler Missionshauses. Nach der Priesterweihe 1875 war er kurz als Kaplan im heimatlichen Gadertal tätig. 1878 kam er nach Steyl und wurde ein Jahr später ins chinesische Süd-Shantung geschickt. Während seiner Tätigkeit stieg die Zahl der Christen in der Provinz von 158 auf 46.000.
Ebenfalls am 5. Oktober wird auch der "Altösterreicher" und Afrikamissionar Daniele Comboni (1831-81) heilig gesprochen. Kardinal Christoph Schönborn wird mit dem Papst konzelebrieren; zur Feier werden unter anderem Verteidigungsminister Günther Platter und Tirols Landeshauptmann Herwig Van Staa, sowie zahlreiche Pilgergruppen aus Österreich erwartet. KAP
Konkordat verweigert
Die Unterzeichnung des Konkordats zwischen Georgien und dem Heiligen Stuhl ist auf Grund eines Protests der georgisch-orthodoxen Kirche im letzten Augenblick geplatzt: Der vatikanische Außenminister, Erzbischof Jean Louis Tauran, der zur Unterzeichnung in Tiflis war, musste unverrichteter Dinge abreisen. Durch die Vereinbarung hätte Tiflis die katholische Kirche als juristische Person anerkannt, ohne dabei die Sonderstellung der georgisch-orthodoxen Kirche anzutasten. Trotzdem wurden Ängste geschürt, das Konkordat führe zu unbegrenzter Missionierung durch die katholische Kirche in Georgien. Angesichts zahlreicher Demonstrationen und bevorstehender Wahlen machte Staatspräsident Edward Schewardnadse einen Rückzieher. KAP
Prüfbericht über Geras
Die vom Vatikan angeordnete Visitation im Prämonstratenser-Stift Geras wurde "vorläufig abgeschlossen". Der Bericht der Visitatoren, des Salzburger Erzabtes Edmund Wagenhofer und des Vorauer Prälaten Rupert Kroisleitner, wird der vatikanischen Ordenskongregation übermittelt. Bekannt gegeben wurde, dass die Bankverbindlichkeiten des Klosters und seiner Betriebe 10,1 Millionen Euro betragen, die durch Pfandrechte im Grundbesitz des Stiftes sichergestellt seien. Für die Zukunft empfehlen die Visitatoren die Trennung der wirtschaftlichen Geschäftsführung von der Leitung des Stiftes. APA
Vatikan in die UNO?
Der Heilige Stuhl überlegt eine Vollmitgliedschaft bei der UNO. Laut italienischer katholischer Tageszeitung Avvenire sieht Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano kein Problem mit dem Völkerrecht: Der Vatikan sei bereits Vollmitglied bei einigen UN-Organisationen. KAP
