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Papst Paul VI. (gewählt am 21. Juni 1963; red.) sieht es als seine erste vorrangige Aufgabe an, die Arbeit des Konzils zu fördern. Nichts aber wäre törichter, als sich der ungebildeten und falschen Hoffnung hinzugeben: wenn auf dem Konzil durch energisches Nachhelfen ein "fortschrittlicher Flügel“ zum Sieg gebracht würde, dann wäre schon alles erreicht. Sosehr es nicht zu wünschen ist, daß von einer anderen Seite putschartig einer innerkirchlichen Reaktion zum Siege verholfen würde […], ebensosehr muß heute bereits festgehalten werden: das Zweite Vatikanische Ökumenische Konzil kann sich heilvoll nur entfalten, wenn es sich in die Zukunft hinein öffnet: in eine Erziehungsarbeit, in eine Umbildung des Bewußtseins im orbis catholicus, in der ganzen katholischen Welt.

Die Konsterniertheit, die Betroffenheit, die Verwirrung, die in "gut katholischen Kreisen“ durch die Weltoffenheit, Menschenoffenheit, Zukunftsoffenheit des Papstes Johannes XXIII. ausgelöst wurde […], dokumentiert ja eben auch dies: sehr viele Katholiken sind […] noch in keiner Weise im Heute, geschweige denn an der Schwelle des Morgen angelangt. […]

Es bedarf einer paulinischen Intellektualität: eines Intellekts, der die bitteren Erfahrungen von bald zweitausend Jahren christlicher Erfolge und christlichen Scheiterns in der Mission wach aufarbeitet.

Nr. 26 / 29. Juni 1963

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