Was glauben die Freikirchen?

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Nun sind die "Freikirchen in Österreich“ also staatlich anerkannt. Nach einem zweijährigen internen Diskussionsprozess haben sich der "Bund der Baptistengemeinden“, der "Bund Evangelikaler Gemeinden“, die "Freie Christengemeinde-Pfingstgemeinde“, die "Elaia Christengemeinde“ und die "Mennonitische Freikirche Österreich“ zusammengeschlossen, um die für die Anerkennung nötigen Mitgliederzahlen zu erreichen.

Doch was glauben die "Freikirchler“ eigentlich? Freikirchen-Vorsitzender Walter Klimt zu den "heißen Eisen“, über die in diesem Zusammenhang immer wieder gesprochen wird.

Die Furche: Herr Klimt, wie stehen die "Freikirchen in Österreich“ zu ...

... Frauen im Leitungsamt?

Klimt: Unterschiedlich, auch innerhalb der fünf Bünde. Insgesamt ist das in etwa der Hälfte der freikirchlichen Gemeinden in Österreich möglich. Wichtig ist uns, dass beides möglich ist und respektiert wird.

... Abtreibung?

Klimt: Gott ist für uns der Schöpfer des Lebens, dieses Leben gilt es zu schützen. Wir setzen uns für einen verantwortungsvollen Umgang damit ein, wollen Menschen helfen, aber es darf nie verachtend oder richtend werden.

... Homosexualität?

Klimt: In dieser Frage spiegeln sich unter uns die theologischen Standpunkte der gesamten kirchlichen Landschaft wider, vom Katholischen bis hin zum Evangelischen. Für mich als Vorsitzenden der "Freikirchen in Österreich“ ist wichtig, nie den einzelnen Menschen aus dem Auge zu verlieren und sehr genau darüber nachzudenken, wie wir reden, nämlich mit Achtung und Respekt. Weiters wenden wir uns als Freikirchen gegen jede Form von Diskriminierung.

... Kreationismus/Evolution?

Klimt: Für uns ist klar: Es gibt einen Willen hinter der Schöpfung, ein Gegenüber für den Menschen, und der Mensch hat den Auftrag, mit dieser Schöpfung verantwortlich umzugehen. Wir sind deshalb aber nicht wissenschaftsfern und auch kein "Kampftrupp“ gegen die Evolutionstheorie. Wir wehren uns nur gegen das Absolut-Setzen von Theorien.

... Heil in anderen Religionen?

Klimt: Darüber kann nur Gott entscheiden. Aber wo Liebe und Barmherzigkeit sind, sehe ich auch Gott. Wenn ich einen Nichtglaubenden treffe, von dessen Liebe ich beeindruckt bin, dann sag ich zu ihm: "Ich möchte ja nicht arrogant wirken, aber ich kenne den, von dem du das hast.“ (mw)

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