Venedig ist jetzt wieder der Schauplatz der,Biennale — jener Weltausstellung zeitgenössischen •Kunstschaffens, die in jedem zweiten Jahr stattfindet; es gibt kaum ein Land dieser Erde — jene hinter dem Eisernen Vorhang ausgenommen —, das nicht seine Ehre dareinsetzen würde, durch die Arbeiten seiner Künstler in Venedig gut vertreten zu sein. Es hat sich mehrfach im Ausland eingebürgert, Künstler, die auf der Biennale Erfolg haben, ähnlich wie Nobelpreisträger, als Repräsentanten nationaler Ehre zu feiern. Wir in Österreich sind in dieser Beziehung sparsamer. Österreich hat zwar die Biennale beschickt, aber die Öffentlichkeit weiß drei Wochen nach der Eröffnung der Biennale noch nicht einmal die Namen jener Maler und Bildhauer, die der Welt in Venedig österreichische Kunst der Gegenwart zeigen. — Kunstförderung? Mit Geld ist viel, mit Publizität wäre mehr für unsere Kunst getan.
