Die Rechner liegen in den Wolken

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Es ist eines der Trendthemen in der IT-Branche, auf Fachmesse CeBIT war sie vorige Woche allgegenwärtig - die "Wolke“, aus der es künftig Profite regnen soll. Cloud Computing, so der Anglizismus, ist ein Geschäftsmodell, bei der Prozessorleistung, Speicherplatz oder Software von einem Anbieter zentral zur Verfügung gestellt werden. Kunden können das Angebot für eine vereinbarte Zeit nutzen und zahlen lediglich für die Verwendungsdauer. Für Anbieter von Cloud-Lösungen wie Amazon oder Google rechnet sich das, weil sie ihre Infrastruktur ausnützen und ihre Fixkosten dadurch gering halten.

"Der Vorteil ist, dass Unternehmen in Spitzenzeiten mit hohem Ressourcenbedarf kurzfristig Kapazitäten anmieten können, statt dafür eigene Infrastruktur zu kaufen“, sagt Werner Kurschl, Professor für Software-Engineering an der Fachhochschule Oberösterreich. Für nur selten genutzte Software könnte eine Cloud-Variante günstiger sein als der Erwerb einer Volllizenz. Die in der Cloud gespeicherten Daten sind weltweit von jedem internetfähigen Gerät aufruf- und bearbeitbar. Statt eines Laptops ist nur ein Smartphone erforderlich, um mobil und doch voll arbeitsfähig zu sein. Zudem entfällt das - nervige - Synchronisieren von Daten.

Soweit die Vorteile. "Es gibt aber auch berechtigte Bedenken“, meint Kurschl. "Man sollte zum Beispiel genau vereinbaren, wo die Daten liegen dürfen.“ Denn in der Cloud können Kundendaten auf geografisch weit voneinander entfernten Servern gespeichert sein.

Ohne Internet fehlt die Verbindung zu den eigenen Daten

In verschiedenen Staaten herrschen aber unterschiedliche Richtlinien für Datenschutz und Privatsphäre. Eine potenzielle Schwachstelle ist auch die jeweilige Internetverbindung. Fällt sie aus, sind die Daten unzugänglich. Das mag für Privatleute verschmerzbar sein. Für Unternehmen kann es geschäftsbedrohend werden. Große Unsicherheit herrscht vor allem bei den Fragen nach der Datensicherheit. Sensible Firmendaten werden den Weg in die Wolke wohl nicht so schnell finden. Anbieter wie Flickr, auf deren Servern alle Arten von Fotos abgespeichert werden können, erfreuen sich dagegen schon jetzt großer Beliebtheit. Der Blick zu den Wolken kann sich also durchaus lohnen. "Aber man sollte es sich auf jeden Fall detailliert durchrechnen“, empfiehlt Werner Kurschl. (R. L.)

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