Frühling in Gugging

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Der Lenz ist da! Auch in Gugging, laut Wolfgang Schüssel selbst bei Schnee und Graupelschauer "einer der schönsten Vororte Wiens". Mit den Sonnenstrahlen über dem Gelände hat sich freilich auch das Licht der Vernunft über dessen künftige Bestimmung blicken lassen. Ein Geschenk des Himmels - und der Industriellenvereinigung, die in letzter Sekunde das Trio Haim Harari (Weizmann Institut), Olaf Kübler (ETH Zürich) und Hubert Markl (Max Planck Gesellschaft) ins Rennen schickte, um der Farce um die "Elite-Uni" ein Ende zu bereiten. Die Ausnahmewissenschafter sollten Empfehlungen für den Aufbau des "Institute of Science and Technology - Austria" (ISTA) leisten - und forderten, was selbstverständlich ist: Dass zumindest die Hälfte des Leitungsgremiums eines "Leuchtturms" der Wissenschaft tatsächlich mit Wissenschaftern und nicht - wie im Initiativantrag der Regierung vorgesehen - nur mit Polit-Abgesandten zu beschicken ist.

Ein Tipp, der am 30. März im Nationalrat sogar beherzigt werden könnte - und der es der SPÖ möglich machte, rechtzeitig vor eine Roten Karte durch die niederösterreichischen Wähler von ihrem Veto abzuspringen. Dass sie ihr Ja mit der (vom Forschungsrat aufgestellten) Forderung nach 30 Millionen Euro für den Wissenschaftsfonds FWF junktimierte, um Exzellenzcluster an den Unis zu fördern, ist ein angenehmer Nebeneffekt.

Gekrönt würde die Harmonie laut Elisabeth Gehrer, wenn Gugging auch noch Knotenpunkt im Netz des geplanten "Europäischen Instituts für Technologie" (EIT) würde. Da freilich andere Staaten ähnlich ticken, könnte laut FWF-Präsident Christoph Kratky ein "europäisches Pokern" drohen: Mir ein Exzellenzknoten, dir Vorteile beim Transit! Gegen eine solche, selbst verschuldete Unmündigkeit hilft wohl nur das, was am Ende auch in Gugging half: erhellende Vernunft.

doris.helmberger@furche.at

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