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„Pilsner”, nicht vom Faß

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Die Skoda-Modelle erfreuen sich seit ihrem Erscheinen nach dem Krieg in Österreich großer Beliebtheit. Obwohl die Skoda-Typen nunmehr bereits einige Jahre gebaut, ständig weiterverbessert und verkauft werden, erfolgte dies vom Werk aus stets in einer Weise, daß der Altwagenpreis niemals allzu große Einbußen erlitt. Sie wurden in ihrer äußeren Linienführung fast nicht angetastet, ein Prinzip, das ganz im Interesse des Käufers liegt. Skoda war allerdings bemüht, die sich aus dem Normalbetrieb ergebenden Verbesserungswünsche der Käufer systematisch und ohne Hast, allerdings auch ohne jede Preiserhöhung, durchzuführen, und gerade darin muß man im Grunde die traditionelle Entwicklungsmethode auch der österreichischen Automobilindustrie erblicken, dies auch, wenn das Land, in dem die Skoda-Wagen gebaut werden, nun bald ein halbes Jahrhundert nicht mehr zu Österreich gehört.

Nunmehr wartet Skoda mit neuen Typen auf, die äußerlich gleichfalls nur wenig von den Vorgängertypen abweichen. Sie weisen allerdings zahlreiche Verbesserungen auf, die vor allem dem Fährbetrieb zugute kommen. Äußer- lich ha,t Jkpda. Konzessionen .

Kühlergrill, eine Modernisierung der hinteren Kotflügel, der Heckleuchten sowie eine Umplacierung des Tankverschlusses vörgesehen.

Man war jedoch bei Skoda vor allem bestrebt, einerseits den Fahrkomfort weitgehend zu heben, anderseits die Maschine noch robuster zu bauen.

Wenn die Leistung etwa des Popular oder des Octavia mit 34 und 40 PS auch gleich blieb, so erfuhr doch die Kurbelwelle, die nunmehr aus einem Hochleistungsmaterial hergestellt wird, eine Veränderung. Die Auslaßventile werden zukünftig als Panzerventile erzeugt, und man verwendet auch gelappte Kolbenringe. Weiterhin ist ab nun eine elektromagnetische Einrückung des Starterritzels vorgesehen, und eine neue, verstärkte Qualitätsbatterie wartet mit einer Leistung von 35 Ah auf. Die Kupplung wurde neu konstruiert.

Aber auch das Getriebe wurde einer Vervollkommnung zugeführt, was erfahrene Skoda- Fahrer vor allen Dingen daran merken werden, daß der dritte und vierte Gang nunmehr aus der Neutralstellung des Schalthebels eingelegt werden können, während beim ersten und zweiten Gang ein Federwiderstand zu überwinden ist, also umgekehrt wie bisher. Um die Geräusch-

entwicklung auf ein Minimum herunterzusetzen, werden bei der Lagerung der Karosserie weitgehend Gummibuchsen verwendet, die die Geräusche des Fahrwerks nicht mehr übertragen.

Der Fahrtrichtungsanzeiger ist nunmehr mit einer serienmäßigen Lichthupe kombiniert. Die gesamte Polsterung der Skoda-Wagen ist nunmehr durch Schaumgummieinlagen besonders angenehm und dauerhaft gestaltet worden. Eine weitere Novität von allen Fahrern freudig begrüßt, ist, daß die Wagen — bis auf den Popular — von der Fabrik serienmäßig mit Schlafsitzen ausgestattet werden. Bei dieser Type können jedoch gegen den geringen Aufpreis von S 250.— gleichfalls Schlafsitze erworben werden. Den Getriebekasten hat man nunmehr mit einem Boucle-Teppich überzogen. Sämtliche Verbesserungen haben — bis auf die Schlafsitze des Popular — für sämtliche bekannte Typen volle Geltung.

Anläßlich früherer Fahrversuche und Testfahrten konnte immer wieder festgestellt werden, daß die Skoda-Typen preislich zwar in die Kleinwagenklasse, leistungs- und raummäßig jedoch absolut in die Mittelklasse zu zählen sind. Charakteristisch ist für alle Skoda-Typen, daß sie für den harten Alltags-Gebrauch bei entsprechender Beanspruchung gebaut sind, dennoch eine lange Lebensdauer aufweisen, sparsam und billig sind.

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