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Nach KGB kommt neue Abwehr

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Mit den alten „Traditionen" des Staatssicherheitsdienstes KGB soll seit dessen Auflösung am 21. Dezember 1993 vollständig gebrochen werden. Die neue Institution, die an die Stelle des gefürchteten KGB getreten ist, heißt Russischer Föderativer Ab-wehrdienst. Ihr Leiter ist der Jelzin-Vertraute Nikolaj Goluschko.

Der neue Abwehrdienst wird zur Zeit nach neuesten westlichen Erkenntnissen aufgebaut. Goluschko studierte zu diesem Zweck bereits einige westliche „Bruder-Institutionen". 1993 bestand das KGB aus 175.000 Männern und Frauen. Der neue Abwehrdienst soll mit einem weit geringeren Personalbestand auskommen. Man plant einen Mitarbeiterstab von 75.000 Personen.

Die leitenden operativen Abteilungen müssen verkleinert werden. Hatte das KGB Anfang Dezember 1993 hierzu noch 3.500 Personen, soll der Russische Föderative Abwehrdienst mit 1.500 Leuten aus-konunen.

Die Aufstellung der verschiedenen Abteilungen ist bereits erfolgt. Man ist auch bereit, etliche frühere Mitarbeiter des KGB zu übernehmen, vorausgesetzt, daß diese sich einer fachlichen und politischen Prüfung unterziehen. Entlassene KGB-Angestellte werden keinen finanziellen Schaden haben: sie können mit einer Abfindung, deren Größe sich aus einem zwanzigfachen Monatsgehalt zusammensetzt, den Dienst quittieren.

Die Aufgaben sind: Abwehr jeglicher militärischer und militärökonomischer beziehungsweise wirtschaftlicher gegnerischer Aufklärungstätigkeit gegenüber Rußland, Abwehr terroristischer Handlungen, Kampf gegen Waffen- und Drogenschmuggel sowie eine gewisse Kontrolltätigkeit bei den Grenzorganen, insbesondere im po-htischen Bereich.

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