Hagia Sophia - © Foto: iStock / damircudic

Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee

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Die Hagia Sophia wurde seit 1934 als Museum genutzt - jetzt darf sie wieder als Moschee verwendet werden.

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Die Hagia Sophia wurde seit 1934 als Museum genutzt - jetzt darf sie wieder als Moschee verwendet werden.

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Das Urteil des Obersten Verwaltungsgerichts der Türkei, wonach die Hagia Sophia wieder als Moschee verwendet werden darf, stößt weltweit auf Kritik. Die EU, Russland und die USA nannten die Entscheidung bedauerlich. Griechenland droht mit Konsequenzen. Papst Franziskus sprach von „Schmerz“, den er beim Gedanken an diese Umwidmung verspüre. Als „Schlag gegen die Weltorthodoxie“ bezeichnete indes der Metropolit Hilarion – Außenamtschef des Moskauer Patriarchats – das Vorhaben.

So wäre die Hagia Sophia als Symbol der orthodoxen Christen mit dem Petersdom der Katholiken vergleichbar. Im 6. Jahrhundert erbaut, war das heutige UNESCO-Weltkulturerbe die Hauptkirche des Byzantinischen Reiches. Die Hagia Sophia galt als Mittelpunkt der Orthodoxie und durch die Kuppel mit mehr als 30 Metern Durchmesser und ihrer Höhe von mehr als 50 Metern lange als größte Kirche des Christentums. Die Osmanen verwandelten sie in ihre Hauptmoschee.

Seit 1934 wurde sie als Museum genutzt, was unter anderem von Republikgründer „Atatürk“ forciert worden war. Eine nationalistische Vereinigung für Denkmalschutz hatte im Laufe der Jahre immer wieder versucht, die Hagia Sophia für muslimische Gebete zu öffnen. Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan begrüßte und befeuerte die umstrittene Umwidmung. Die Vorbereitungen dafür sollen bereits begonnen haben. Laut Nachrichtenagentur Anadolu inspizierten Mitarbeiter des Tourismusministeriums die Kuppel und die Minarette, um einschlägige Vorkehrungen zu treffen.

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