„Die gesellschaftliche Frage (kann) sinnvoll nur gestellt werden auf Grund der ästhetischen Qualitätsfrage”: Das schrieb Theodor W. Adorno 1932 an Ernst Krenek, um Mißverständnissen vorzubeugen, die sein Aufsatz „Zur gesellschaftlichen Lage der Musik” im ersten Jahrgang der von Max Horkheimer gegründeten „Zeitschrift für Sozialforschung” auslösen könnte.Diesen „Entwurf einer ausgeführten Musiksoziologie” hat Adorno, im Gegensatz zu den meisten anderen Essays und Abhandlungen über Musik, niemals nachdrucken lassen; den entschiedenen Rekurs auf die Marxsche
(Schaubühne am Halleschen U.fer, Berlin; „Orestie” von Aischy-los) Fast nichts ist gestrichen. Neuneinhalb Stunden dauerte der Theaterbesuch, zwei Stunden davon waren Pause. Neben mir las jemand den griechischen Text mit und war sichtlich zufrieden: Peter Steins Prosa-,.Nacherzählung” der „Orestie” des Aischylos stimmt, soweit Fiktionen, Uberlieferungstrümmer stimmen können.Es herrscht totale Verständlichkeit, auch die des Wortes. Die Durchschaubarkeit dieses Brockens „Orestie” ist frappierend. A,ber das bedeutet zugleich Reduktion, ein Abkappen der Dimensionen. Stein, der
Die zur Festwochenzeit schon Tradition gewordene Ausstellung des Wiener Wirtschaftsförderungsinstitutes im Messepalast ist heuer, als dritte ihrer Art, die bisher beste. Sehr positiv wirkte sich die bewußte Konzentration auf ein Thema des wienerischen Geschmacks aus, nämlich auf die Mode, und hier vor allem auf die Accessoires. Das bewährte Team Architekt Krawina und Graphiker Schmid hat mit den bereits bekannten Einbauten diesmal einen intimer wirkenden Raum geschaffen (sogar mit einem Cafegarten, der allerdings ein bißchen düster bleibt). Daß noch immer die Ausstellungstechnik über
Eine der charakteristischesten Eigenschaften der Möbel ist ihre Zweckbestimmtheit. Daher ist es selbstverständlich, daß sie immer wieder zu den Gegenständen der „angewandten“ Kunst — denn sie haben-auch einen dekorativen Wert — oder des „Kunsthandwerkes“ gezählt werden. Durch lange Zeit, während der die Formen der Möbelstücke- ein getreues Abbild der kulturgeschichtlichen Vorgänge darstellten, ist, auch rückblickend, gegen diese Einteilung nichts einzuwenden gewesen. Erst mit dem Aufkommen der Industrialisierung wird das „Angewandte“ problematisch. Man weiß nicht
Kulturgeschichte des Wohnens. Von E. Meier-Oberist. Verlag F. Holzmann, Hamburg 1956. 344 Seiten, reich illustriert.Mensch und Wohnen (Life and Human Habitat). Von R. Neutra. Verlag Alex. Koch, Stuttgart 1957. 317 Seiten.Zwei Bücher, die das Problem der menschlichen Behausung von völlig verschiedenen Blickpunkten her betrachten und — jedes in seiner'Art — einen erregenden Einblick in das Wesen des Menschen, wie es sich in der Gestaltung seiner Umwelt äußert, gewähren. ' - ,-rfc -triff ••'E. Meier-Ober ist gibt in seiner „K u 1-turgesehichte des Wohnens“ einen schon lange