Man wird nickt Vorsitzender des Debattierklubs einer der großen englischen Universitäten, ohne die Gabe flüssiger und überzeugender Rede und nebstbei ein gutes Maß von Schlagfertigkeit und Humor zu besitzen. Das war auch beim jungen Selwyn Lloyd nicht anders, der nach Absolvierung von Fettes, der berühmten schottischen Public School, nach Cambridge gekommen war, um im Mag-dalene College alte Sprachen und Geschichte — das waren seine Hauptfächer — zu studieren; sonst wäre er 1927 gewiß nicht zum Präsidenten der Cambridge Union gewählt worden. Wenige Jahre später hatte er die
Indiens Premier, Pandit Jawaharlal Nehru, der dieser Tage zu Staatsbesuch in Wien weilte, verbindet altindische Gelehrsamkeit mit dem Wissen, das ihm eine gründliche Ausbildung an den hervorragendsten Schulen Englands vermittelt hat. Dieses geistige Rüstzeug, vervollkommnet in den langen Jahren der Haft, die ihm sein Kampf um Indiens Eigenstaatlichkeit eintrug, wird nun ergänzt durch die Erfahrungen, die er auf seinen weitausgedehnten Reisen in beiden Teilen einer heute getrennten Welt gesammelt hat und weiter sammelt. Er reist, wie er ausdrücklich erklärt, um zu sehen und zu hören,
Nach intensiver propagandistischer Vorbereitung, an der sich der indische Regierungschef durch scharfe Angriffe gegen Portugal persönlich beteiligt hatte, überfielen Ende Juli vorigen Jahres bewaffnete indische Banden die von indischem Gebiet umschlossenen portugiesischen Enklaven Dadrä und Nagar-Aveli, überwältigten nach kurzem, blutigem Kampf die schwachen portugiesischen Polizeikräfte und hißten die Flagge der indischen Union. Die in New Delhi überreichten Proteste der portugiesischen Regierung blieben ebenso fruchtlos wie ihr Ersuchen, den Durchmarsch portugiesischer Truppen über
In der groBen Reihe von Uberraschun- gen, die Moskaus diplomatisches Schadi- spiel der Welt seit sieben Jahren be- reitet hat, war keine so ganzlich uner- wartet und in ihrem Zweck so undurch- sichtig wie die jiingste sowjetische Initiative in Angelegenheit eines Friedensver- trags mit Deutschland. Wenn etwas un- wandelbar schien, so war es die Haltung, die Moskau dem deutschen Problem gegeniiber alsbald nach Kriegsende ein- genommen hatte — ihr Widerspruch zu den Abmadiungen der Alliierten des Weltkriegs lieB die neue Kluft zwischen Ost und West zuerst in Erscheinung treten. An dieser
Mehr als sechs Jahre sind vergangen, seitdem die englische sozialistische Partei die lang ersehnte, alleinige Macht im Staate gewann, und dies unter Umständen, die für die Durchführung ihres Programms denkbar günstig waren. Sie besaß eine Reihe von Männern, die als Mitglieder der Koalitionsregierung der Kriegszeit praktische Erfahrung in der Führung der Staatsgeschäfte erworben hatten; andererseits war die Nation am Ende des Krieges zu sehr erschöpft und auch an die kriegsbedingten Eingriffe in persönliche Freiheitsrechte zu sehr gewöhnt, um sich noch tiefergehenden Veränderungen