Verzweifelte Hilferufe gelangten in den vergangenen Tagen aus der ČSSR an Menschenrechtsorganisationen im Westen. Das Regime prügelt seine Kritiker ärger denn je.
Der tschechische katholische Aktivist Frantisek Adamik hatte mit seiner Berufung Erfolg: Die im Vorjahr erfolgte Verurteilung zu zwei Jahren Gefängnis wurde vergangene Woche auf 14 Monate bedingt auf drei Jahre herabgesetzt. Adamik war wegen Verbreitung religiöser Samisdat-Litera- tur, subversiver Tätigkeit und Aufwiegelung angeklagt worden.Im Zusammenhang mit dem Fall Adamik sprechen Beobachter von einem „Tauwetter“ in der Tschechoslowakei, was die Vorgangsweise der Behörden gegen Bürgerrechtler und religiöse Aktivisten betrifft. In Wiener Menschenrechtskreisen werden auch die
Die Polit-Prominenz der Tschechoslowakei beginnt sich zu wandeln. Sie ist geübt darin. DerWandel der Begriffswahl hatte kaum Konsequenzen. Kommt’s jetzt anders?
„Die Religion wird von den regierenden Staatsideologen in der CSSR als Opium des Volkes’ betrachtet. Deswegen werde ich von der Polizei ordnungsgemäß direkt in den strafverfolgten Abschaum der Nationalgemeinschaft, nämlich die .Drogenabhängigen und Drogenvermitt- ler’, eingeordnet“ , sagt die Dichterin Iva Kotrlä aus Brünn über ihre derzeitige Lage.Und die Lage ist symptomatisch für Christen in der Tschechoslowakei. Im Vorjahr wurden Dutzende Christen von der Geheimpolizei und über Antrag der Staatsanwaltschaft Richtern vorgeführt. Dabei konnte die klare Unbescholtenheit der
Zur „Lage der Kirchen in Osteuropa” (Seminar der Katholischen Medienakademie vorige Woche) gehört ein Kapitel, das jüngst auch Österreichs Benediktiner auf den Plan rief.